Versorger Schwächer
Dank der erfreulichen US-Arbeitsmarktdaten gingen am Freitag die meisten europäischen Börsen mit Gewinnen aus dem Handel.
Dank der erfreulichen US-Arbeitsmarktdaten gingen am Freitag die meisten europäischen Börsen mit Gewinnen aus dem Handel. Seit Montag stieg der DJ Stoxx 50 2,5% auf 3290,7. Im Versorgermarkt liegt Konsolidierung im Trend. Zukäufe und Übernahmespekulationen dominierten das Geschehen. Werte im DJ Stoxx Versorger (–0,4% auf 479,1) schnitten jedoch schlechter als der Gesamtmarkt ab. British Energy (Aktien –7,2% auf 729p) litten unter Gerüchten, wonach sich RWE (+0,3% auf 74.95 Euro) aus dem Bieterverfahren um den britischen Stromkonzern zurückziehen will. Gemäss einem Bericht im «Handelsblatt» ist dem deutschen Versorger der Partner abgesprungen: Der schwedische Energiekonzern Vattenfall werde sich wider Erwarten nicht an der Offerte beteiligen. Der schwedische Staat, Eigentümer von Vattenfall, soll die Zukaufpläne von CEO Göran Josefsson durchkreuzt haben. British Energy im Alleingang zu erwerben, sei für RWE praktisch unmöglich. - Gemäss eigenen Aussagen will RWE Übernahmen in Milliardenhöhe vermeiden und sich ausschliesslich auf den europäischen Markt konzentrieren – im Gegensatz zum Konkurrenten Eon (–0,7% auf 127.10 Euro, Dividendenabschlag von 4.10 Euro) wolle man daher auch nicht in Projekte der erneuerbaren Energie in den USA einsteigen. Im Bieterkampf um British Energy dürften Marktkreisen zufolge nun EDF (+3,2% auf 67.50 Euro) zum Zug kommen – ob der französische Stromkonzern dabei mit dem einheimischen Konkurrenten Suez (–1,9% auf 44.80 Euro) zusammenspannen will, bleibt offen. - Der Versorger BG Group (–3,4% auf 1261p) hat seinem australischen Konkurrenten Origin Energy eine Kaufofferte über 12 Mrd.$ unterbreitet. Das britische Unternehmen meldete am Mittwoch für das erste Quartal 2008 eine Gewinnzunahme von 78% auf 767 Mio. £. Durch den Erwerb des zweitgrössten Versorgers Australiens will BG Group seine Position im Flüssiggas-Markt im Pazifikraum ausbauen. Der hohe Preis der Offerte schien den Anlegern aber nicht zu behagen. Dem Abwärtstrend unter den britischen Versorgern folgten letztlich auch Renewable Energy (–7,2% auf 729p). - Weitere Bilanzvorlagen werden nächste Woche von Suez, EDF, Gas Natural (–0,7% auf 37 Euro) und Endesa (–2,3% auf 31.50 Euro) erwartet.VN