Vom USA-Bonus zum USA-Malus – Pharmawerte halten sich gut Eads nimmt Skandinavien ins Visier
Die Orientierungslosigkeit an der Börse Paris hält an, Unternehmensnachrichten geben zwar einzelnen Aktien Impulse, den Gesamtmarkt mögen solche Faktoren jedoch nicht zu bewegen.
Die Orientierungslosigkeit an der Börse Paris hält an, Unternehmensnachrichten geben zwar einzelnen Aktien Impulse, den Gesamtmarkt mögen solche Faktoren jedoch nicht zu bewegen. Der Cac40-Index fiel in den vergangenen fünf Handelstagen 1,1% auf 5852.35. - Amerikanische Wirtschaftsdaten scheinen in diesen Tagen für Marktteilnehmer auch in Paris wichtiger als alle anderen Einflussfaktoren zu sein. Die Interpretation dieser Zahlen fällt jedoch je nach Stimmung unterschiedlich aus. Was auf eine Abschwächung der US-Wirtschaft hindeutet, kann nachteilig (Unternehmensgewinne) oder günstig (Zinssenkungen) gedeutet werden. Die Interpretation erfolgt allerdings in den USA; viele Börsianer ziehen es denn auch vor, jeweils den Börsenstart in den Vereinigten Staaten abzuwarten. Darob sollte nicht vergessen werden, dass der Zustand der amerikanischen Wirtschaft einen entscheidenden Einfluss auf die Gewinne französischer Unternehmen hat. In diesem Kontext sind vor allem der Reifenhersteller Michelin (–2% auf 41.05 Euro) oder der Aluproduzent Pechiney (+5% auf 53 Euro) zu erwähnen, die über 30% ihres Umsatzes in den USA erwirtschaften. Nicht ignoriert werden sollte auch die Währungsfrage: Eine von Zinssenkungen begleitete Wirtschaftsabschwächung kann eine Dollarschwäche zur Folge haben. Dadurch würden neben den oben erwähnten Gesellschaften auch Unternehmen wie der Ölgigant Total Fina Elf (+4,1% auf 161 Euro) oder das Luxusgüterkonglomerat LVMH (–4,6% auf 68.20 Euro) beeinträchtigt. - Solche Überlegungen erklären wohl, dass in diesen Tagen Titel mit defensivem Charakter am Pariser Aktienmarkt wieder vermehrt in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die Aktien der Pharmaunternehmen Aventis (+2,5% auf 85.80 Euro) und Sanofi-Synthélabo (+1,4% auf 61.85 Euro) hielten sich denn auch gut. - Das Rüstungsunternehmen Eads (+1,5% auf 23.50 Euro) nimmt den Norden Europas ins Visier und beteiligt sich mit 26,8% am finnischen Staatskonzern Patria Industries Oyj. Es hofft wohl, in Skandinavien vermehrt ins Geschäft zu kommen. Dassault Systèmes haben 1,4% auf 66.80 Euro nachgegeben, obwohl das Unternehmen über eine Gewinnsteigerung von 18,4% auf 139,2Mio. Euro berichtet. - Die Vorgaben aus den Vereinigten Staaten werden auch in den nächsten Tagen das Geschehen am Pariser Aktienmarkt entscheidend prägen. Was Unternehmensnachrichten betrifft, so werden der Telekommunikationsausrüster Alcatel (+4,4% auf 61.70 Euro), der Industriegas-Hersteller L’Air Liquide (–1,1% auf 143 Euro), die Stahlgruppe Usinor (–1% auf 14.32 Euro) und der Autozulieferer Valeo (–1,6% auf 49.20 Euro) neue Zahlen veröffentlichen.TW