Vorjahresvolumen übertroffen – Auslandsegment dominiert Covered Bonds sind gefragt
«Das Sommerloch schrumpft», mutmasste «Finanz und Wirtschaft» vor ein paar Tagen.
«Das Sommerloch schrumpft», mutmasste «Finanz und Wirtschaft» vor ein paar Tagen. Und tatsächlich – wie die League Table, die Rangliste der Federführer nach Emissionsvolumen, zeigt, wurden im Juli Obligationen im Nominalwert von 5917 Mio. Fr. zur Zeichnung aufgelegt. Im Vorjahr waren im ruhigen Ferienmonat Titel über nur gerade 3869 Mio. Fr. emittiert worden. Mit dem Juni konnte der Juli indes nicht mithalten. Im Vormonat hatte ein Volumen von 7876 Mio. Fr. resultiert. Das Auslandsegment dominierte im vergangenen Monat mit einem Volumen von 3865 Mio. Fr. weiterhin das Geschehen. Ohne die Eidgenossenschaft, die sich 738 Mio. Fr. beschaffte, nahmen Schweizer Schuldner lediglich 1314 Mio. Fr. auf. - Aktiv wurde im Inland zuerst die Pfandbriefzentrale schweizerischer Kantonalbanken. Wenige Tage später zog die «Konkurrenz», die Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute, mit einer Doppeltranche, gegliedert in einen Kurz- und einen Langläufer, nach. Am langen Ende der Zinskurve agierte auch die Bundestresorerie, die 3% Eidgenossenschaft 2004/2019 aufstockte, bevor sie in die Sommerpause entschwand – im August wird auf die monatliche Auktion verzichtet. Abgerundet wurde das Angebot von zwei Eigenanleihen der Zürcher Kantonalbank mit kurzer und mittlerer Laufzeit. - Unter den ausländischen Emittenten waren zahlreiche deutsche zu finden: Landesbank (LB) Rheinland-Pfalz, Hypothekenbank in Essen, HSH Nordbank, Bremer LB – erstmals ohne Anstaltslast und Gewährträgerhaftung in der Schweiz –, Bayern LB, Nord LB, LB Baden-Württemberg, Kreditanstalt für Wiederaufbau und das Land Nordrhein-Westfalen. Viele der LB sowie Essen Hyp lancierten Pfandbriefe. Qualität war gesucht, die Subprime-Krise in den USA und ihre Auswirkungen erinnerten die Investoren an die Vorteile «sicherer Häfen» – die Rendite zehnjähriger Anleihen der Eidgenossenschaft sank im Juli von 3,22 auf 3,12%. So wurden auch aus anderen Ländern heraus zahlreiche Covered Bonds ausgegeben, beispielsweise aus Frankreich und Luxemburg. - Mit Achmea Hypotheekbank feierte zudem ein niederländischer Covered-Bond-Emittent Schweizer Premiere. Die Niederlande kennen kein spezielles Gesetz für Pfandbriefe. Doch wie die Titel von ABN Amro werden auch die Verbindlichkeiten der Achmea dank der Garantie einer speziellen Covered-Bond-Gesellschaft von den Ratingagenturen mit der Bestnote bedacht. Ebenfalls aus den Niederlanden kam Rabobank zu Besuch. Sie ist die einzige Bank, die von Moody’s und Standard & Poor’s auch ohne Staatsgarantie ein Triple-A erhält. - Auf der League Table blieb in den vorderen drei Rängen alles beim Alten. Sie wird nach wie vor von Credit Suisse, UBS und BNP Paribas in dieser Reihenfolge angeführt. Zu Verschiebungen kam es auf den hinteren Plätzen. ABN Amro vermochte Unicredit vom vierten auf den fünften Rang zu verdrängen. Einen Platz gutmachen konnte auch Raiffeisen Schweiz, die Tradition überholte.BM