Wachsen um teilbar zu werden
Ziemlich genau vier Jahre ist es her, seit Walter Fust die Stimmenmehrheit an der Jelmoli Holding erworben hat.
Ziemlich genau vier Jahre ist es her, seit Walter Fust die Stimmenmehrheit an der Jelmoli Holding erworben hat. In der Zwischenzeit ist die Detailhandels- und Immobiliengruppe neu strukturiert, schlanker und ertragskräftiger gestaltet worden. Der Börsenwert hat sich auf über 1,5 Mrd. Fr. mehr als verdreifacht. Bis Ende 1999 war Jelmoli eine Restrukturierungsgeschichte. Nun soll Wachstum das Anlagethema sein – eine Voraussetzung für eine näher rückende Zweiteilung der Gruppe. - Am Donnerstag hat Jelmoli die sporadisch auftauchenden Spekulationen um eine separate Kotierung (Spin-off) des Immobilienstandbeins neu entfacht. Anlass war eine recht harmlos verfasste Medienmitteilung, in der das Management bekannt gab, für 114 Mio. Fr. ein Einkaufszentrum in der Nähe des neuen Fussballstadions in St. Gallen zu bauen und es ab Ende 2003 auch zu betreiben. - Das Engagement in St. Gallen ist Teil eines Plans, den Wert des Objektbestands um 50% auf 2 Mrd. Fr. auszudehnen. Bereits heute ist Jelmoli mit 1,3 Mrd. Fr. hinter PSP Swiss Property zweitgrösste kotierte Schweizer Immobiliengesellschaft. Die Grösse von 2 Mrd. Fr., die Jelmoli als Voraussetzung für eine separate Kotierung erachtet, könnte im Idealfall bereits im kommenden Frühjahr möglich sein. Das Projekt in St. Gallen und ein im Bau befindliches Shopping center in Genf könnten, Investitionen und Wertvermehrung addiert, das Gewicht auf 1,6 bis 1,7 Mrd. Fr. hieven. Konzernleiter Peter Leumann steht in Verhandlungen für Einzelprojekte im Wert von über 100 Mio. Fr. und Minderheitsbeteiligungen an privat gehaltenen Immobiliengesellschaften. Mit einem Wert von 2 Mrd. Fr. wäre die Immobiliensparte so weit aufgerüstet, das sie auf eigenen Börsen-Füssen stehen könnte. Eine Zweiteilung in Immobilien und Detailhandel bereits zum heutigen Zeitpunkt würde die dabei entstehenden zwei Aktien in die Liga der illiquiden Small caps verbannen. - Für einen Spin-off des Immobilienbereichs (inklusive Warenhaus an der Zürcher Bahnhofstrasse) könnte sich ein grosser Teil der Investoren erwärmen. Gemäss Leumann hat an Road shows etwa die Hälfte der Investoren klar zum Ausdruck gebracht, eine Zweiteilung zu bevorzugen. Sie wollten in spezifische Sektoren, in «reine» Aktien (Pure players) investieren und argumentierten, dass in der jetzigen Struktur Jelmolis der Wert der beiden Einzelteile in der Börsenkapitalisierung nur ungenügend zum Ausdruck kommt. Kommen die Jelmoli-Aktien aus diesem Grund seit März nicht mehr vom Fleck