Wallstreet begrüsst die starke Hand Paulsons
Nicht nur die grösste Schweizer Bank braucht neues Kapital.
Nicht nur die grösste Schweizer Bank braucht neues Kapital. Am Montag nach Börsenschluss gab auch das Brokerhaus Lehman Brothers an, über eine Kapitalaufnahme von 3 Mrd.$ die Eigenkapitalbasis stärken zu wollen. Wegen der hohen Nachfrage durch institutionelle Kunden wurde das Angebot am Dienstag von 3 Mio. auf 4Mio. wandelbaren Vorzugsaktien oder 4 Mrd.$ erhöht. Die Vorzugsaktien sollen gemäss Insidern einen Coupon von 7 bis 7,5% und eine Wandelprämie von 30 bis 35% über dem aktuellen Aktienkurs aufweisen. Die Lehman-Titel avancierten am Dienstagmorgen zur Handelseröffnung 10,8% auf 41.71$. - Die Aktien von Lehman brachen am 17. März 48% ein. Die Marktteilnehmer befürchteten, die Investmentbank könne wie der Mitbewerber Bear Stearns durch einen Liquiditätsengpass in die Knie gezwungen werden. Finanzchef Erin Callan verwies darauf, dass Lehman keine Liquidität bräuchte, mit dem Schritt aber der allgemeinen Erwartungshaltung entspreche. Am 18. März legte der Broker dar, dass er über 30 Mrd.$ in Barmitteln und 64 Mrd. in kurzfristigen Anlagen verfüge, die jederzeit in Cash gewandelt werden können. Auch hat Lehman Zugang zur Kreditline des Fed über 200 Mrd.$. Merrill Lynch (40.74$ am Montag, –2,8% seit Donnerstag der vergangenen Woche), Citigroup (21.42$, –1,7%) und Morgan Stanley (45.70$, unv.) mussten sich 2008 ebenfalls refinanzieren. Die Aktien von Merrill und Morgan profitierten am Montag von einer Empfehlung durch die Investmentboutique Sanford Bernstein. Analyst Brad Hintz schreibt in der Analyse, die beiden Institute, besonders Morgan Stanley, verfügten über die «stärkste Liquidität, um die Krise zu meistern».