Wallstreet beurteilt chinesische Solaraktien kritischer
Erneuerbare Energien verbunden mit dem Zauberwort China sind eines der Themen, für die sich Anleger besonders interessieren.
Erneuerbare Energien verbunden mit dem Zauberwort China sind eines der Themen, für die sich Anleger besonders interessieren. So gehörte beispielsweise das in der Solartechnik engagierte Unternehmen Suntech Power, das im vergangenen Jahr den Börsengang in Wallstreet gewagt hatte, zu den erfolgreichsten Publikumsöffnungen aus China. - Rege gesucht waren zeitweise auch Trina Solar und Solarfun Power, deren Hinterlegungszertifikate, in Form sogenannter American Depositary Receipts (ADR), ebenfalls in New York gehandelt werden. Doch die ehedem erwartungsfrohe Stimmung gegenüber chinesischen Solaraktien scheint in den vergangenen Wochen gekippt zu sein. Besonders deutlich wird das an den beiden letzten Börsengängen aus diesem zukunftsträchtigen Wirtschaftszweig. Während Titel wie Suntech Power, Trina Solar und Solarfun in den letzten zwei Wochen zwischen 10 und 30% gefallen sind, haben die in dieser Zeitspanne durchgeführten Aktienemissionen von LDK Solar und Yingli Green Energy enttäuscht. Fulminante IPO-Kursgewinne gab es jedenfalls keine mehr. - Grund dafür sind unter anderem die Resultate für das erste Quartal der bereits kotierten Gesellschaften. Die in Wallstreet mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Solartechnikunternehmen wiesen für das erste Jahresviertel teilweise rückläufige Margen und Verkaufspreise aus. So erstaunt es wenig, dass beispielsweise Yingli Green in diesem Marktumfeld am vergangenen Freitag den Ausgabepreis für die ADR am unteren Ende der indikativen Bandbreite von 11 bis 13$ ansetzen musste. Die zu 11$ ausgegebenen Titel schlossen am Sekundärmarkt mit 10.50$, 4,5% unter dem IPO-Kurs und nur knapp über dem Tagestief. Am Montag rückten sie leicht auf 10.70$ vor. Derweil verkehren LDK Solar sieben Tage nach dem Handelsstart in den USA mit 23.20$ rund 14% unter dem Emissionskurs. - Zum Stimmungsumschwung beigetragen hat auch die allgemein kritischere Haltung ausländischer Investoren gegenüber Chinaaktien, seien diese in Schanghai, Hongkong oder New York kotiert. Gemäss dem Fondsresearchunternehmen Lipper wurden im vergangenen Monat aus acht auf die chinesischen A-Aktienmärkte spezialisierten Fonds 13% der Gelder abgezogen. Es war der erste monatliche Nettoabfluss seit zwei Jahren. Zu einem ähnlichen Resultat kommt die US-Gesellschaft Emerging Portfolio Fund Research, die ganz allgemein Greater-China-Fonds beobachtet.TP