Wandelanleihen
Die Strategie des Fed, eine ausreichende Liquiditätsversorgung des US-Marktes zu gewährleisten, wurde durch die Leitzinssenkung auf 2% zum Monatsende nochmals untermauert.
Die Strategie des Fed, eine ausreichende Liquiditätsversorgung des US-Marktes zu gewährleisten, wurde durch die Leitzinssenkung auf 2% zum Monatsende nochmals untermauert. Obwohl der Inflationsdruck sich auf beiden Kontinenten fast parallel entwickelt, liegt der Leitzins in der Eurozone 100% höher auf 4%. Grundsätzlich lehrt uns die Geschichte der Wandelanleihe, dass in einem Umfeld höherer Zinsen die Aktivitäten der Wandelanleihenemittenten überproportional zunehmen. Jedoch ist das absolute Zinsniveau nur eine Komponente bei Wandelanleihen; sonst müssten die 16,4 Mrd.$ an Emissionsvolumen im April aus dem europäischen Markt stammen. - 76% der globalen Emissionstätigkeit wurden im April jedoch in den USA abgewickelt. Ursache dieser Verzerrung sind die Kreditspreads. Die Renditen namhafter Institute wie Citibank und Bank of America liegen zwischen 6 und 8%, also 3 Prozentpunkte über klassischen Staatsanleihen. Diese «Vertrauensprämie» bringt die Risikoaversion am Obligationenmarkt somit klar zum Ausdruck. - Aktienseitig zeigt sich in den ersten vier Monaten 2008 ein anderes Bild. Dividendenpapiere verzeichneten in diesem Zeitraum in Europa einen doppelt so grossen Rückschlag wie in den Vereinigten Staaten. Hier wirken sich sicherlich die Liquiditätsspritzen der Notenbank aus, jedoch fordert der Aktienmarkt keine Prämie, wie sie im Anleihenmarkt zu beobachten war. Das wird langfristig nicht in diesem Ausmass haltbar sein. - Abgesehen von diesen Gegensätzen gibt es auch einige Parallelen in dem global funktionierenden Markt. So befinden sich die Volatilitäten auf beiden Seiten des Atlantiks im Einklang, und sie sind dank des Rally am Aktienmarkt zurückgekommen. Sie unterstreichen die Chancen, die Wandelanleihen gerade in einem von Unsicherheiten geprägten Umfeld wie diesem bieten. - Am Mittwoch räumte das Fed ein, dass die Ungewissheit über die Preisentwicklung gross bleibe und die wirtschaftliche Schwäche anhalten könnte. Ebenso musste die Notenbank zugestehen, dass sie der Inflationsentwicklung vermehrte Aufmerksamkeit schenken wird, setzten doch dem US-Verbraucher nicht nur die fallenden Häuserpreise zu, sondern auch teurere Energie und Lebensmittel. Unter Inflationsaspekten darf das Ölbohrunternehmen Nabors Industries ins Auge gefasst werden. In dieser mit einem Standard-&-Poor’s-Rating von BBB+ und einem Coupon von 0,94% bei einer Laufzeit bis 2011 versehenen Wandelanleihe erweist sich das Chancen-Risiko-Verhältnis eines hybriden Wandlers als vorteilhaft.Emcore Asset Management