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Die Pandemie vergrössert die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter. Ungleichheit beginnt mit der Geburt und kann sich im verlauf des Lebens akzentuieren. Doch die Politik muss dem nicht tatenlos zusehen.
Es liegt wohl in der Natur des Menschen, sich immer mal wieder mit dem Umfeld zu vergleichen. Dies gilt insbesondere für den ökonomischen Status, beim Einkommen und auf der Karriereleiter. Selbst wenn der Kuchen für alle wächst, sind die Stücke, die dabei abfallen, nie für alle gleich gross. Das führt zu Unzufriedenheit. Das Thema Ungleichheit beschäftigt die breite Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger vielerorts. Mit der Abzocker- und der 99%-Initiative fand der Missmut grosser Bevölkerungsteile auch in der Schweiz seinen Ausdruck. Selbst hierzulande – in einer Volkswirtschaft, die in Sachen Wohlstand weit oben auf den internationalen Ranglisten steht – hat sich die Schere zwischen Arm und Reich in den vergangenen Jahrzehnten weiter geöffnet (vgl. Grafik 1). Verstärkt wird der Eindruck wachsender Ungleichheit nicht zuletzt durch die Niedrig- und Negativzinspolitik der Notenbanken, die den kleinen Sparer straft und den Privilegierten satte Renditen an den Börsen beschert.
Sehr geehrter Herr Könen, besten Dank für Ihren Kommentar. Tatsächlich hatte die Ungleichheit bereits im Jahr 1980 einen Höchststand erreicht. Seither hat sich die Situation vielerorts verbessert, wie ich dies in meinem Beitrag vom August vergangenen Jahres thematisierte: https://www.fuw.ch/article/wenn-der-kuchen-immer-ungleicher-verteilt-wird/
Dennoch hat die Pandemie die Kluft auch wieder etwas geöffnet, wenn man den vorläufigen Daten und Studien glauben darf.
Freundliche Grüsse,
Sylvia Walter