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Für einmal zeigen sich die sonst so sturmsicheren Nestlé-Aktien von ihrer fragilen Seite. Nestlé-Hauptsitz in Vevey.
An den Finanzmärkten ist der Teufel los. Alte Gewissheiten müssen reihenweise über Bord geworfen werden. Staatsanleihen sind sicher? Nicht, wenn die Zinsen so schnell steigen.
Nestlé-Aktien sind ein stabiler Anker bei Rezessionsgefahr? Nicht, wenn auch im Detailhandel wegen steigender Rohstoffpreise und Inputkosten die Margen erodieren.
Heute ist der Aktienkurs von Nestlé 5,5% eingebrochen: für einen so defensiven Wert wie Nestlé ein historischer Verlust.
Was ist passiert? Der Absturz hat wenig spezifisch mit dem Westschweizer Nahrungsmittelkonzern zu tun, sondern mit der ganzen Branche. Zwar wurden die Nestlé-Aktien vom Analysehaus Bernstein Research herabgestuft, aber schwerwiegender waren die Quartalszahlen der US-Detailhändler Walmart und Target. Diese offenbarten, dass die steigenden Kosten nicht so einfach weitergegeben werden konnten und auf die Marge schlugen.