Wer sind denn wirklich die Steuersünder?
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, sammelt, vergleicht und veröffentlicht makroökonomische Daten ihrer Mitgliedsländer.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, sammelt, vergleicht und veröffentlicht makroökonomische Daten ihrer Mitgliedsländer. Das ist sinnvoll. Zwischendurch gebärdet sich die OECD als supranationale Behörde (mit welchem Recht?) und setzt Länder auf «graue» oder gar «schwarze Listen». Das ist weniger sinnvoll. An den Pranger gestellt werden mitunter sogenannte Steueroasen, nicht jedoch Steuerwüsten – widersinnig für eine Organisation, die sich der Demokratie und der Marktwirtschaft verpflichtet fühlt. Warum nicht, wenn denn schon Sünderlisten sein müssen, beispielsweise 40% und mehr Steuereinnahmen gemessen am Bruttoinlandprodukt als ungehörig erklären? Dänemark, Frankreich und Belgien stünden zuoberst. Allerdings korreliert die Relation des gesamten Steueraufkommens (inklusive Sozialversicherungsbeiträge) zum BIP nicht zwingend mit der Leistungsfähigkeit und dem Wachstumspotenzial der Wirtschaft. Dänemark, Schweden oder auch – dem ausfuhrfördernd weichen Euro sei Dank – Deutschland schlagen sich wacker; Frankreich, Belgien oder Italien hingegen kommen nicht vom Fleck. Spaniens Wert liegt unter demjenigen des OECD-Durchschnitts, derjenige der Schweiz noch deutlicher. Die wirtschaftliche Verfassung dieser beiden Länder jedoch divergiert klar, etwa gemessen an den Arbeitslosenquoten.
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