Wie Diamanten zu Schmutzwasser passen
Wenn Öltanker aus der Golfregion ihre Ladung in Japan löschen, werden die Tanks für die Rückfahrt mit Meerwasser vollgepumpt.
Wenn Öltanker aus der Golfregion ihre Ladung in Japan löschen, werden die Tanks für die Rückfahrt mit Meerwasser vollgepumpt. Während der neuen Betankung wird dieses Schmutzwasser abgelassen. Die Fauna und Flora des Roten Meeres litt in den letzten Jahrzehnten nicht nur unter den auf diese Weise verteilten Ölrückständen, sondern auch unter den Fremdpartikeln wie Algen usw. in der grossen Menge des aus Japan «importierten» Wassers. - Das CSEM hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Schicht- und Oberflächentechnik der Fraunhofer-Gesellschaft in Braunschweig eine Diamantelektrode entwickelt, die zum Beispiel auf der Überfahrt des Tankers von Japan in die Golfregion das Wasser reinigen könnte. Erste Tests mit dem Dia-Cell-System in einem privaten Schwimmbad in der Nähe von Neuenburg waren ein voller Erfolg. Ohne Salzsäure und Chlor konnte das biologische Gleichgewicht des Swimming pools gehalten werden. Die Erklärung für diese physikalischen und chemischen Vorgänge ist kompliziert. Der Diamant weist zusätzlich zur Härte weitere Vorzüge auf: Er ist das Material, das Wärme am besten leitet und das aussergewöhnliche elektrochemische Eigenschaften hat. - Durch die Arbeiten des CSEM wird erstmals der Einsatz von Diamantelektroden für die Wasseraufbereitung möglich. Für die Reinigung des Wassers eines Supertankers auf der Rückfahrt von Japan zum Golf brauchte es nur zehn gut tellergrosse und etwa 20cm dicke Systemeinheiten. Trotz guten Testresultaten kämpfen die Forscher noch mit einem Problem. Nach gut 1000 Stunden löst sich die Diamantelektrode auf. Diese Lebensdauer ist zu kurz, um das Produkt erfolgreich vermarkten zu können. Lösungen sind aber in Sicht.DH