Wie schlimm ist der Adecco-Fall? – Nebenwerte ziehen davon
Am Montag morgen früh, als die Marktteilnehmer gerade daran waren, sich vom lockeren Wochenendgefühl zu lösen, kam über die Nachrichtenagentur Reuters überraschend die Meldung, wonach Adecco den Jahresabschluss nicht termingerecht publizieren könne, weil «materielle Schwächen» im internen Controlling in gewissen Teilbereichen festgestellt worden seien.
Am Montag morgen früh, als die Marktteilnehmer gerade daran waren, sich vom lockeren Wochenendgefühl zu lösen, kam über die Nachrichtenagentur Reuters überraschend die Meldung, wonach Adecco den Jahresabschluss nicht termingerecht publizieren könne, weil «materielle Schwächen» im internen Controlling in gewissen Teilbereichen festgestellt worden seien. Die Meldung schlug ein wie eine Bombe. Die dürftigen Informationen hatten den Markt kalt erwischt, und als der Titel um 9 Uhr eröffnete, sackte der Kurs gleich um 37% in die Tiefe. Für die britischen Anleger war die Art und Weise der Informationsvermittlung besonders störend. Wegen der Zeitverschiebung hätten diese schon um 8 Uhr Ortszeit ihre Dispositionen treffen müssen, viele waren um diese Zeit aber noch nicht im Büro. Besser wäre gewesen, wenn Adecco den Handel für einige Stunden hätte aussetzen lassen, damit alle Anleger gleich (schlecht) informiert an den Start hätten gehen können. - Der Adecco-Schock hat den gesamten Markt in Mitleidenschaft gezogen. Während etwa die deutsche Börse am Montag bloss um 0,5% korrigierte, verlor der SMI 1,2%. Am Dienstag setzte allerdings eine kräftige Gegenbewegung ein (auch in den Adecco-Werten), die den Nettoverlust des SMI bis Dienstagabend auf bloss noch 0,3% verminderte (Indexstand: 5559,1).