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Goldman Sachs, im Bild der Europahauptsitz in London, will im Asset Management vermehrt auf Versicherer zielen.
In der Dekade der Erholung seit der Finanzkrise Anfang des letzten Jahrzehnts konnte sich die Asset-Management-Industrie auf stetig steigende Börsen verlassen. Dieses Wachstum der Ertragsbasis kompensierte auch die Erosion der Margen durch den Aufstieg der börsengehandelten Fonds (ETF), welche im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds tiefere Gebühren erwirtschaften, wie die Berater der Boston Consulting Group in ihrem diesjährigen Asset Management Report schreiben.
Unabhängig davon wie schnell die Wirtschaft sich von den aktuellen Lieferkettenproblemen, dem Krieg in der Ukraine und Covid erholt: Die Zeit der schnellen Expansion dürfte vorüber sein. Stattdessen, so BCG, wollen Kunden künftig Nachhaltigkeit, alternative Anlagen und Personalisierung, auch für kleinere Summen.
Aufholbedarf
Mit ihrem Kauf des niederländischen Vermögensverwalters NN Investment Partners (NNIP), der vergangenes Jahr angekündigt und im April abgeschlossen wurde, hat sich Goldman Sachs Asset Management (GSAM) namentlich für den ersten Aspekt Know-how ins Haus geholt. Diese hat davor offenbar gefehlt. NNIP war bisher als Teil der NN Group eine Schwestergesellschaft des Versicherers Nationale-Nederlanden.