Zur Person
Tomas Sedlacek (1977) sticht heraus aus der oft eher grauen Zunft der Ökonomen.
Tomas Sedlacek (1977) sticht heraus aus der oft eher grauen Zunft der Ökonomen. Der rauchende, bärtige, krawattenlose Mittdreissiger mit seinem feuerroten, wirren Haar entspricht eher dem Stereotyp des ewigen Philosophiestudenten als dem eines der angesagtesten Wirtschaftswissenschaftlers Europas. Der Chefökonom der grössten tschechischen Bank CSOB hat mit «Die Ökonomie von Gut und Böse» einen Bestseller gelandet. Das Buch, vor drei Jahren auf Tschechisch und vor wenigen Wochen auf Deutsch erschienen, nimmt den Leser auf eine faszinierende Reise über 4000 Jahre Wirtschaftsgeschichte (vgl. FuW Nr. 34 vom 28. April). Sedlacek wuchs in der Tschechoslowakei auf, und weil sein Vater für die nationale Fluggesellschaft CSA arbeitete, lebte er als Kind neun Jahre in Finnland und Dänemark. Im Alter von 24 Jahren promovierte er an der Karls-Universität in Prag. Nur zwei Wochen später wurde er Berater des damaligen Präsidenten V áclav Havel, anschliessend des Finanzministers, trat nach fünf Jahren jedoch wegen der «übermässigen Politisierung» des Amts zurück. Er verliess die Heimat und erhielt ein Stipendium an der Yale University. Die Yale Economic Review kürte ihn 2006 zu einem der fünf «Hot Minds in Economics». Seit seiner Rückkehr lebt er in Prag, arbeitet für die CSOB und doziert an der Karls-Universität Volkswirtschaftslehre . MD/TR