Analyse zum CEO-WechselAuf den Neuen warten bei ThyssenKrupp schier unlösbare Probleme
Der vierte CEO in fünf Jahren – und doch soll der künftige Chef die Strategie fortsetzen, mit der die Vorgängerin gescheitert ist.

Am 1. Juni übernimmt Miguel Ángel López Borrego den schwersten Job der deutschen Wirtschaft. Zu diesem Datum tritt der Spanier, geboren in Frankfurt am Main, als CEO bei ThyssenKrupp an. An der Börse traut man ihm das nicht zu: Seit Bekanntgabe des Wechsels an der Spitze haben die ohnehin schwachen ThyssenKrupp-Valoren ein Zehntel verloren. Der Neue soll nichts weniger als die Strategie umsetzen, an der sich vor ihm schon andere die Zähne ausgebissen haben.
ThyssenKrupp ist 1999 entstanden aus der Fusion von Thyssen und Krupp. Die Historie dieser beiden Unternehmen reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Die Wurzeln vereinen fast die gesamte Entwicklung der rheinisch-westfälischen Schwerindustrie und damit der deutschen Industrialisierung. Im Konzern lebt der Pott. Er wurzelt nicht nur in Thyssen und Krupp, sondern auch in untergegangenen Industriegesellschaften wie Hoesch oder Otto Wolff.