ObjektivBach
Vor 300 Jahren wurde Johann Sebastian Bach, das Genie des musikalischen Barock, Thomaskantor in Leipzig.

Der Thomanerchor übt. Wie seit jeher – den Knabenchor der Leipziger Kirche zu St. Thomas gibt es seit acht Jahrhunderten. Vor drei Jahrhunderten, im Mai 1723, trat Johann Sebastian Bach die Stelle des Thomaskantors an. Er hielt sie bis 1750 inne, als er im Alter von 65 Jahren starb. Bach war zudem auch für die musikalische Umrahmung der lutherischen Gottesdienste in drei weiteren Kirchen Leipzigs zuständig. An allen Sonn- und Feiertagen war eine Kantate (ur)aufzuführen. Bachs kompositorische Leistung ist nicht von dieser Welt: 200 kirchliche und 25 weltliche Kantaten sind überliefert, neben vielen anderen vokalen und instrumentalen Werken; ungezählte Partituren sind verloren. Der Klassik-Gigant Beethoven sagte vom Barock-Genie Bach: «Nicht Bach, sondern Meer sollte er heissen. Wegen seines unendlichen, unerschöpflichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.» An Bach (oder Beethoven) zeigt sich auch Brüssels Banausentum: Die Eurobanknoten sind steril statt stolz. Fiktive Tore, Fenster und Brücken statt Köpfe der gemeinsamen Kultur. Kein Bach, kein Dante, kein Picasso, kein Flaubert, keine Marie Curie. Höchstens verschämt auf ein paar nationalen Euromünzen. Aber Bargeld ist ja sowieso suspekt.
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