
Ersteinschätzung von Rupen Boyadjian um 8 Uhr
Bachems Jahresabschluss liegt leicht unter den Analystenerwartungen, das sollte die Investoren aber nicht allzu sehr enttäuschen. Das Unternehmen hatte klargemacht, dass es nach dem vorangehenden fulminanten Wachstum eine Verschnaufpause geben würde. Der Blick der Anleger ist mehr auf das erwartete mittel- und längerfristige Wachstum gerichtet. Aufgrund der rosigen Zukunftsaussichten ist die Aktienbewertung des Nischenherstellers der medizinischen Wirkstoffklassen Peptide und Oligonukleotide sehr hoch. Das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für nächstes Jahr bei 46. 2024 soll das neue Produktionsgebäude den Betrieb aufnehmen und den Umsatz bis 2026 auf 1 Mrd. Fr. verdoppeln (2021 eine halbe Milliarde). Auf dem hohen Bewertungsniveau der Aktien sind Rückschläge in einem volatilen Börsenumfeld leicht möglich, etwa bei überraschend hohem Zinsanstieg. Ob es sich mit einem einjährigen Anlagehorizont jetzt lohnt, Bachem zu kaufen, kann kaum beantwortet werden. Längerfristig müsste sich das markante, mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersehbare Wachstum aber in steigenden Aktienkursen niederschlagen.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Bachem erfüllt Erwartungen nicht ganz
Das Biochemieunternehmen kann dank eines erfolgreichen zweiten Halbjahres 2022 mehr umsetzen und auch den operativen Gewinn steigern.