Wer Alphabet, Amazon, Apple, Meta und Microsoft im Depot hatte, konnte mehr als eine Dekade lang nichts falsch machen – hatte 2022 aber noch keine Freude. In den vergangenen zehn Jahren sind die Papiere von Microsoft mehr als 800% gestiegen, die von Apple und Amazon fast 700. Die Titel der Google-Mutter Alphabet kommen auf ein Plus von 500 und selbst die des Facebook-Konzerns Meta noch auf eines von 400%. Dieses Jahr hingegen: Trübsal. Die Apple-Aktien notieren «nur» 17% im Minus, Meta dagegen mehr als 60.
Ein Schicksal wie Polaroid?
Wiederholt sich die Geschichte? So waren in den Sechzigern Kodak, Polaroid oder Coca-Cola gefragt. Sie standen für den amerikanischen Traum, der in die Welt exportiert wurde. Die Energiekrise Anfang der Siebziger stoppte den Boom. Kodak und Polaroid haben unterdessen Pleite gemacht, die Aktien von Coca-Cola brauchten mehr als ein Jahrzehnt, um alte Höhen zu erreichen.
Die Zeiten ändern sich – die Digitalisierung des Alltags bleibt. Der Siegeszug der Big-Tech-Konzerne geht weiter. Geplatzt sind zwar Träume aus Zeiten der Pandemie, die von einer neuen Normalität ausgingen, in der wir für immer zu Hause lernen und arbeiten. Vieles ist nun wieder wie vor 2020.
Ideen, in der Pandemie geboren
Doch die Innovationskraft der grossen Tech-Unternehmen ist ungebrochen. Allein, ob die während der Pandemie geborene Idee eines Metaversums, eines durch Avatare begehbaren Internets, Zukunft hat, muss sich noch weisen. Anleger behandeln Meta also mit Vorsicht. Gegen eine Investition in die anderen vier – in Smartphones, die Cloud, Online-Werbung oder -Shopping – spricht auf den derzeitigen Niveaus langfristig nichts.
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Meinung – Big Tech: nicht abschreiben
Die fünf grössten Technikkonzerne haben Anlegern dieses Jahr wenig Freude bereitet. Es dürfte sich langfristig dennoch lohnen, dabeizubleiben. Ein Kommentar von FuW-Redaktor Thorsten Riedl.