Positive GewinnwarnungBKW rechnet mit Gewinnsprung
Die stark angestiegenen Strompreise sowie die teilweise extremen Verwerfungen an den Energiemärkten haben das Resultat 2022 des Stormkonzern positiv beeinflusst.

Der Energiekonzern BKW blickt nach eigenen Aussagen auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Die stark angestiegenen Strompreise sowie die teilweise extremen Verwerfungen an den Energiemärkten hätten das Resultat positiv beeinflusst, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
So erwartet BKW für 2022 einen Betriebsgewinn (Ebit) im Bereich von 1 Mrd. Fr., was gegenüber dem Vorjahr mit 395 Mio. mehr als einer Verdoppelung gleichkäme. Noch im September hatte das Unternehmen einen Ebit im Bereich von 460 bis 500 Mio. in Aussicht gestellt. Ausserdem gilt als Mittelfristziel ein Ebit von rund 800 Mio. Fr,, womit dieses ebenfalls übertroffen wird.
Die massiven Verwerfungen an den Energiemärkten seien grosse Herausforderungen gewesen, hätten aber auch zu Opportunitäten in der Bewirtschaftung der Energieposition der eigenen Kraftwerke geführt, schreibt das Unternehmen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Mit dem Zweck der Absicherung der eigenen Energiepositionen seien in der Bewirtschaftung die starken Preisschwankungen optimal genutzt worden.
Dies hat zusammen mit den zu höheren Preisen gelieferten Systemdienstleistungen zu einem ausserordentlichen Handelsergebnis der BKW im vierten Quartal geführt. Denn der Wert der Systemdienstleistungen, die zur Erhaltung der Netzstabilität geliefert wurden, ist dank der hohen Strompreise massgeblich angestiegen.
Unabhängig von dieser Performance in der Bewirtschaftung der Energiepositionen ist das Unternehmen der Ansicht, die Verwerfungen an den Märkten bisher gut gemeistert zu haben. Die mit der Energiekrise einhergehenden Risiken würden auch permanent beobachtet.
Staatliche Unterstützung nie ein Thema
Die von der Börse geforderten Sicherheitsleistungen seien jederzeit hinterlegt gewesen, entsprechend habe man auch nie staatliche Unterstützungsmassnahme beantragen müssen.
Von den Verwerfungen an den Energiemärkten sind die rund 300'000 Haushalte in der Grundversorgung der BKW nicht betroffen, weil sie ihren Strom zu gestehungskostenbasierten Tarifen aus der eigenen Produktion der BKW erhalten. Ebenfalls nicht betroffen sind laut BKW Grosskunden, die ihren Strom für 2023 bereits vor der Krise beschafft haben.
Hingegen sehen sich Grosskunden ohne Absicherung mit höheren Beschaffungskosten konfrontiert. Diese seien eine Folge der internationalen Marktentwicklung und werden nicht durch das eigene Handelsgeschäft verursacht, so der Stromkonzern.
Dank dem ausserordentlichen Ergebnis will die BKW ihre Investitionen in den Ausbau von erneuerbaren Energien in der Schweiz bedeutend erhöhen.
Das definitive Jahresergebnis wird am 14. März 2023 veröffentlicht.
Nach positiver Gewinnwarnung deutlich im Plus
Gegen 9.25 Uhr notierten die BKW-Titel 5,7% höher auf 135.40 Fr., währen der Gesamtmarkt (SPI) 0,9% hinzugewinnt. Im Jahr 2022 hatten BKW im insgesamt schwachen Börsenmarkt mit einem Plus von 6,7% überdurchschnittlich gut abgeschnitten.
Der deutlich höhere Gewinn dürfte sich positiv auf die Investorenstimmung auswirken, ist man beim Analyse-Haus Baader Helvea überzeugt. BKW zeige, dass es von den höheren Strompreisen profitieren könne, so der zuständige Analyst. Er bestätigt das Rating «Add» und kündigt an, seine kurz- bis mittelfristigen Prognosen zu erhöhen sowie das Kursziel anzupassen.
AWP
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