Der Chart des TagesBrasilianische Aktien sind günstig
Der Bewertungsabschlag gegenüber anderen Schwellenländern ist nicht gerechtfertigt.

Rund zwei Wochen vor der entscheidenden Stichwahl spitzt sich das Rennen um den brasilianischen Präsidentschaftsposten weiter zu. Amtsinhaber Jair Bolsonaro und sein Widersacher Luiz Inácio Lula da Silva (Lula) haben sich am Sonntagabend eine hitzige Fernsehdebatte geliefert, in der beide auch nicht davor zurückschreckten, sich gegenseitig der Lüge zu bezichtigen.
Trotz fundamentaler Unterschiede in der politischen Ausrichtung zeigen die Finanzmärkte weiterhin keine klare Präferenz. Die Möglichkeit, dass Lula nach einem Wahlsieg das Land wirtschaftspolitisch nach links steuert, scheint die Investoren trotz seines Vorsprungs im ersten Wahlgang nicht zu beunruhigen. Denn auch wenn Lula gewinnen sollte, dürfte seine Mehrheit im Kongress relativ klein ausfallen, was ihn wohl zu Kompromissen und einem moderateren Kurs zwingen würde.
Obwohl sich der brasilianische Aktienmarkt im bisherigen Jahresverlauf wacker geschlagen hat, ist das Bewertungsniveau mit einem vorwärtsgerichteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (Forward P/E) von rund 6 günstig geblieben. Das gilt sowohl im Quervergleich mit anderen Schwellenländern (x-Achse) als auch im Vergleich zur eigenen zehnjährigen Historie (y-Achse).
In Kombination mit dem nur moderaten politischen Risiko macht das gemäss einer Einschätzung der Analysten von TS Lombard den brasilianischen Aktienmarkt attraktiv. Mit sinkenden Inflationsraten habe zudem auch der Straffungszyklus der brasilianischen Notenbank wohl ein Ende gefunden.
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