
Einschätzung von Andreas Meier um 8.10 Uhr
Der Blechschneidespezialist Bystronic hat im Herbst für das Gesamtjahr 2022 einen Umsatz von 950 bis 1000 Mio. Fr. versprochen, jetzt ist es mit 1016 Mio. Fr. etwas mehr geworden. Damit wurde zum Vorjahr ein Wachstum von 8,1% erreicht, währungsbereinigt waren es 13%. Ginge es in diesem Tempo weiter, wäre Bystronic auf Kurs, das Ziel eines Umsatzes von gegen 1300 Mio. Fr. im Jahr 2025 zu erreichen. Allerdings hat sich der Auftragseingang abgeschwächt, es konnten im gesamten 2022 noch Bestellungen von 1010 Mio. Fr. hereingeholt werden, 14% weniger als im Vorjahr. Im vierten Quartal sind es noch knapp 230 Mio. Fr. gewesen (–27% zur Vorjahresperiode). Doch der Bestellungsbestand beträgt Ende Jahr noch hohe 400 Mio. Fr., was für eine gute Auslastung bis gegen Mitte Jahr sorgt. Angesichts der Konjunkturverlangsamung steigt aber das Risiko, in Rückstand auf die Marschtabelle zu geraten. Bezüglich der Profitabilität macht Bystronic erste Angaben. Für 2022 soll ein Betriebsgewinn von 46 bis 49 Mio. Fr. resultiert haben. Damit ist im zweiten Halbjahr eine Betriebsmarge von etwa 6,5% erreicht worden, im Gesamtjahr sind es knapp 5%. Das ist weniger als letztes Jahr (7,5%) und weit weg von dem für 2025 angepeilten Zielwert von 12%. Bystronic macht dafür die Zusatzkosten verursachenden Lieferkettenprobleme, Aufbaukosten für das globale Servicenetz und den Ausbau des Angebots an Automationslösungen verantwortlich. Im Herbst wurde diesbezüglich die Automationslösung BySoft Suite lanciert, die nun Wachstum generieren sollte. Und selbst wenn Bystronic die Ziele für 2025 nicht ganz erreicht und dann auf einen Umsatz von 1250 Mio. Fr. und 10% Marge kommt, wäre ein Gewinn von etwa 50 Fr. pro Aktie zu erreichen. Damit sind die Titel moderat bewertet. Kaufen bei Kursrückschlägen.
Einschätzung zu den Jahreszahlen – Bystronic setzt mehr um
Der Hersteller von Maschinen zur Blechbearbeitung steigert den Umsatz deutlich, verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr jedoch einen Auftragsrückgang.