
Ersteinschätzung von Thorsten Riedl um 8.30 Uhr
Die Strategie von Cicor geht auf: Durch gezielte Übernahmen will das Unternehmen ein wichtiger Spieler im europäischen Elektronikmarkt werden. Infolge von Übernahmen ist der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr rasant gestiegen, aber auch organisch ging es nach oben, weil sich der Komponentenmangel in der Industrie auflöst. Auch die Ergebniskennziffern sind gestiegen. Allein der Free Cashflow war negativ wegen der Zukäufe. Die Dividende fällt wegen der Wachstumspläne erneut aus. Der Umsatz soll dieses Jahr weiter zulegen, die Profitabilität gleich bleiben. An der Börse findet die Wachstumsstory von Cicor noch nicht genug Beachtung. Investoren setzen die Papiere auf ihre Beobachtungsliste.
Die ausführliche Analyse lesen Sie hier.

(AWP) Cicor ist 2022 stark gewachsen und deutlich profitabler geworden. Die Aktionäre sollen trotzdem erneut zugunsten des Wachstumskurses auf eine Dividende verzichten.
Der Umsatz stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 31% auf 313,2 Mio. Fr., wie das in den Bereichen Leiterplatten, Mikroelektronik und EMS (Electronic Manufacturing Services) tätige Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Damit schaffte es Cicor zurück auf Vorkrisenniveau und knackte gar den Rekordumsatz von 2019, als dieser bei über 250 Mio. lag.
Operativ legte die Industriegruppe ebenfalls zu. Den Ebitda beziffert Cicor auf 32,3 Mio. nach 23,1 Mio. Fr. in 2021 und die entsprechende Marge mit 10,3%. Mit einem Plus von 65,1% auf 21,4 Fr. fiel auch das Ebit-Wachstum deutlich aus. Die entsprechende Marge stieg auf 6,8% von 5,4%.
Unter dem Strich resultierte ein um gut 50% höheres Core Nettoergebnis von 12,3 Mio. Fr. Dies schliesst akquisitionsbedingte Amortisationen immaterieller Vermögenswerte aus. Der Reingewinn halbierte sich derweil auf 3,8 Mio. Fr.
Die Margen profitierten speziell im zweiten Halbjahr von Preiserhöhungen, mit denen Cicor die Kosteninflation an die Kunden weitergegeben hatte. Aber auch der verbesserte Produktmix der Gruppe habe zu dieser Verbesserung beigetragen, hiess es in der Mitteilung weiter.
Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat vor, erneut auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten. Dies gebe der Gesellschaft die Möglichkeit, ihr Kapital so zu verwenden, dass sie ihren Wachstumskurs durch Akquisitionen fortsetzen könne, heisst es dazu.
Weiteres Wachstum zum Ziel
Die Erwartungen der Analysten hat Cicor damit übertroffen. Beim Umsatz hat die Gruppe die eigene Zielsetzung erfüllt und bei der Ebitda-Marge knapp übertroffen.
Für das bereits angelaufene Geschäftsjahr stellt das Unternehmen weiteres Wachstum in Aussicht. Die anhaltend hohe Book-to-Bill-Rate, der rekordhohe Auftragsbestand und die in den ersten Wochen des Jahres 2023 abgeschlossenen Akquisitionen sollten dazu beitragen.
In puncto Wachstumsstrategie habe Cicor erste Meilensteine erreicht. So wurde die per 30. November 2021 konsolidierte Axis Electronics erfolgreich integriert und hat ihre Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2022, dem ersten vollen Jahr der Zugehörigkeit zur Cicor Gruppe, erreicht. Auch die per 1. Mai 2022 konsolidierte SMT Elektronik GmbH wurde integriert und organisatorisch mit der nahegelegenen Cicor-Gesellschaft Rhe Microsystems GmbH zusammengeführt.
Wie die Gruppe weiter erklärte, strebe sie eine führende Position in den drei Zielmärkten Industrieelektronik, Medizintechnik sowie Luft-/Raumfahrt und Verteidigung in Europa an. «Strategiekonform hat Cicor 82% ihres Umsatzes in diesen Märkten erwirtschaftet, was einer weiteren Steigerung gegenüber 2021 entspricht.»
Hierzu habe nicht zuletzt auch der Kauf von Axis beigetragen, durch den die Gruppe ihre Präsenz im europäischen Markt für Elektronikfertigung in der Luft- und Raumfahrt und Verteidigung gestärkt hat.
Die komplette Historie zu Cicor Technologies finden Sie hier.»
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Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Cicor mit Rekordjahr
Die Industriegruppe legt 2022 beim Umsatz und beim Gewinn zu. Eine Dividende soll es jedoch erneut nicht geben.