
Einschätzung von Christopher Gilb um 9.30 Uhr
Eigentlich war erwartet worden, dass Credit Suisse heute ihren Bericht für das Geschäftsjahr 2022 vorlegt. Doch nicht einmal das scheint der angeschlagenen Bank derzeit zu gelingen. Grund ist eine Kontaktaufnahme der US-Börsenaufsicht SEC am Mittwochabend. Zwar geht es offenbar nicht um die Zahlen im Geschäftsbericht, sondern um Kommentare zu Abschlüssen früherer Geschäftsperioden in Bezug auf den Cashflow. Credit Suisse betont denn auch, dass der Vorgang keinen Einfluss auf die bereits veröffentlichten Finanzergebnisse habe, zudem ist der Cashflow für eine Bank gemeinhin keine sehr relevante Kennzahl. Doch es bleibt ein schaler Beigeschmack. Nämlich der, dass die nach der Finma für CS wohl zweitwichtigste Regulierungsbehörde bezüglich der internen Kontrollmechanismen bei der Bank immer noch nicht zufrieden ist. Ein Dauerthema, das auch bei den zurückliegenden Skandalen wie Greensill eine gewichtige Rolle gespielt hat. CS hat zwar Besserung gelobt, doch noch scheint nicht alles zu funktionieren, sonst würde die Behörde der Bank wohl nicht zur Unzeit reingrätschen. Am Markt dürfte die Nachricht für Unsicherheit sorgen. CS ist gefordert, diese schnell aus der Welt zu schaffen.
Einschätzung zum verzögerten Geschäftsbericht – Nächster Stolperstein für Credit Suisse
Die Grossbank wird ihre Probleme mit den Regulierungsbehörden nicht los. Nun muss sie die Publikation ihres Geschäftsberichts verschieben.