Der Chart des TagesDie Zinserwartung dreht
Nach der Bankpleite im Silicon Valley rechnen die Märkte mit einer zinspolitischen Reaktion der US-Notenbank.

Der Konkurs der Silicon Valley Bank hat Ende letzter Woche nicht nur die Aktienkurse auf Talfahrt geschickt. Auch die Zinserwartungen sind deutlich gesunken.
Noch vor wenigen Tagen hatten die Terminsätze am Geldmarkt vorausgesagt, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen kommende Woche um 0,5 Prozentpunkte anheben wird und dass sie die Straffung bis auf 5,5% fortsetzt. Davon ist inzwischen nicht mehr die Rede.
Marktteilnehmer erwarten ein Einsehen der Währungshüter. Der Fed-Offenmarktausschuss, der am 21./22. März tagt, dürfte auf den grossen Zinsschritt verzichten. Die Fed-Funds-Futures preisen eine 98%ige Wahrscheinlichkeit ein, dass er die Zinsen um nur 0,25 Pp anhebt. Einige Kommentatoren schliessen nicht aus, dass es sogar zu einer Nullrunde kommen wird.
Der Chart zeigt auch, wie sehr sich die mittelfristigen Zinserwartungen, die sich aus den Terminkursen der 30-Tage-Fed-Funds-Futures ableiten lassen, gesunken sind. Die Terminkurse für Juni liegen auf nur noch 5,23%. In einem Jahr werden sie dann auf rund 4,6% erwartet.
Die US-Notenbank hält das Leitzinsband derzeit auf 4,5 bis 4,75%.
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