Eon-COO Digital Victoria Ossadnik im Gespräch«Digitalisierung ist wichtig für die Zukunft der Strombranche»
Victoria Ossadnik sieht den Wohlstand im Nachbarland in Gefahr, weil es mit der Digitalisierung hapert. Sie ist beim deutschen Energieversorger Eon verantwortlich für das Thema.

Niemand betreibt in Europa ein grösseres Stromnetz als Eon. 1,6 Mio. Kilometer messen die Leitungen der Strom- und Gasnetze des deutschen Konzerns in neun Ländern. Und mitten in der schwersten Energiekrise seit Jahrzehnten arbeiten die mehr als 70’000 Angestellten des Unternehmens an der Energiewende. Gelingen kann das nur mithilfe der Digitalisierung des gesamten Konzerns, sagt Victoria Ossadnik, Chief Operating Officer (COO) Digital, im Gespräch mit «Finanz und Wirtschaft». «Digitalisierung wird bei uns gelebt», erklärt sie. «Das ist die zwingende Voraussetzung für unser Geschäft und die Zukunft der Branche.»
Kaum eine zweite Gesellschaft der Branche verkörpert wie Eon mit ihrer Geschichte den Übergang von der nicht nachhaltigen Nutzung von Energieträgern wie Kohle, Öl sowie Kernkraft zu einer dauerhaften Versorgung durch erneuerbare Energien. Ende der Neunziger entstand Eon aus der Fusion der Mischkonzerne Veba und Viag. Mit dabei: Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke. Ende 2014 die Wende, das Unternehmen kündigt an, das Geschäft mit fossilen Energien und Kernkraft in die ebenso kotierte Uniper abzuspalten.