ObjektivEaster Bunny
Jux und Tollerei im Weissen Haus: Demnächst wird der Osterhase zu Besuch kommen.

Vor Ostern vergangenen Jahres bändigte «The Easter Bunny» die aufsässige Pressemeute im Weissen Haus – souverän, wie die Bildsprache vermuten lässt. Seit 1969 kommt der Osterhase jährlich zu Besuch in der Residenz an 1600 Pennsylvania Avenue. Die seinerzeitige Präsidentengattin Pat Nixon führte den witzigen Brauch ein. Wer weiss, hätten sich im Juni 1972 die Einbrecher im Watergate-Komplex als Hasen kostümiert (mein Name ist Hase, ich weiss von nichts) und ein paar Eier versteckt, wäre Gemahl Richard Nixon vielleicht im Amt geblieben. Die Identität der Person hinter der Maskerade ist fast ein Staatsgeheimnis; es handelt sich, naheliegend, stets um jemanden aus dem Kreis um den Präsidenten. Bekannt ist, dass in den Achtzigerjahren, in der Ära Reagan, die Frau von Justizminister Edwin Meese mehrmals den Osterhasen gab. Das trug ihr den Spitznamen «The Meester Bunny» ein. Demnächst werden Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden an den üblichen Osterlustbarkeiten im und ums Weisse Haus kamerawirksam aufzutreten haben. Ob der Osterhase – er gilt als vif, listig, tüchtig – auch ins Oval Office vorgelassen wird und sich ans Präsidentenpult setzen darf? Es gibt beängstigendere Vorstellungen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.