Der Chart des TagesEine Ära geht zu Ende
Man hatte sich bereits an negativ verzinste Bonds gewöhnt, doch jetzt gehören sie schon der Vergangenheit an.

Lange Jahre sorgte die quantitative Lockerung der Notenbanken für äusserst niedrige oder gar negative Zinsen. Das weltweite Volumen an Anleihen, die eine negative Rendite aufweisen – gemäss Definition des Datendienstleisters Bloomberg fallen darunter Staats- und Unternehmensanleihen mit einer Restlaufzeit von mindestens einem Jahr –, stieg deutlich und markierte Ende 2020 bei mehr als 18 Bio. $ den Höhepunkt. Selbst zu Jahresbeginn 2022 notierte das Volumen noch bei beachtlichen 10 Bio. $.
Im Zuge der rapide steigenden Inflation und der dadurch bedingten Straffung der Geldpolitik hat sich das Blatt nun allerdings gewendet. Mit dem massiven Ausverkauf im Anleihensegment sind die Marktzinsen, die sich konträr zur Kursentwicklung bewegen, nach oben geschossen.
Entsprechend ist der Bestand an negativ rentierenden Anleihen zusammengebrochen. Am vergangenen Donnerstag ist er erstmals seit 2014 wieder auf den Nullpunkt gefallen – weil der letzte verbliebene Bond mit negativer Verzinsung, eine zweijährige japanische Staatsanleihe, kurzzeitig in den positiven Renditebereich schwenkte. Einzelne Staatsanleihen mit Verfall in weniger als einem Jahr weisen weiterhin eine negative Rendite auf, sie werden im abgebildeten Index – wie oben beschrieben – jedoch nicht berücksichtigt.
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