WochenrückblickFünf Gewinneraktien der Woche 42/22
«Finanz und Wirtschaft» zeigt fünf Titel aus dem SPI, die in der vergangenen Woche deutlich zugelegt haben.

Die Stimmung unter den Schweizer Aktienmarktakteuren ist nervös und dürfte es auch kommende Woche bleiben. Das Interesse gilt dabei insbesondere der Zinsentwicklung, nachdem die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen zuletzt auf den höchsten Stand seit unmittelbar vor Ausbruch der Finanzkrise von 2008 gestiegen ist. Spätestens mit dem Sprung auf über 4% habe die Rendite ein Niveau erreicht, welches als schädlich für die Aktienmärkte gilt.
Als das wohl wichtigste Ereignis von nächster Woche gilt der geldpolitische Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag. Im Vorfeld davon sprachen sich gleich mehrere Ratsmitglieder für einen weiteren grossen Zinsschritt aus.
Neben der Geldpolitik ist die Quartalsberichterstattung hierzulande das zweite dominierende Thema. Kommende Woche nimmt die Berichterstattung Fahrt auf. Mit dem Unterhaltungselektronikspezialisten Logitech, der Grossbank UBS, dem Transporteur Kühne+Nagel und dem Pharmakonzern Novartis melden sich allein am Dienstag vier Schweizer Grossunternehmen zu Wort. Bei den Firmen aus der zweiten und dritten Reihe sind im Wochenverlauf zudem unter anderem von Bucher, Clariant, Huber+Suhner, Idorsia, Landis+Gyr, SIG und Sulzer neue Eckzahlen zu erwarten. Der Automobilzulieferer Komax lädt am Freitag zum diesjährigen Investorentag.
Der SMI schliesst am Freitag 0,52% im Minus auf 10’418,60 Punkten.
Die folgenden Titel aus dem SPI gehören zu den FuW-Gewinnern der Woche vom Montag, 17. Oktober, bis Freitag, 21. Oktober:
1. Gurit 11,8% (Wochenperformance)
Die Umsatzzahlen des Spezialkunststoffherstellers Gurit haben sich in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Das Unternehmen leidet unter der anhaltenden Flaute im Windenergiemarkt, wo Gurit 80% seines Umsatzes generiert. Die Valoren haben Ende September einen historischen Tiefpunkt erreicht und haben sich seither schon deutlich erholt. Mit Blick auf die kommenden Jahre ist die Bewertung aber nach wie vor moderat. Wer Geduld hat, kann jetzt einsteigen – so die FuW-Einschätzung.

2. Hochdorf 10,4%
Noch am Montag verzeichnete der Milchverarbeiter starke Abgaben an der Börse. Offenbar fürchteten sich die Anleger vor einer drohenden Kapitalerhöhung, wie aus Händlerkreisen zu vernehmen war. Ohne nennenswerte Neuigkeiten legten die Aktien jedoch im Wochenverlauf wieder deutlich zu.

3. Starrag 10,2%
Walter Fust, Mehrheitsaktionär beim Werkzeugmaschinenbauer und grösster Aktionär bei Tornos, kann sich einen Verkauf seiner Beteiligungen an Starrag vorstellen. «Ja, ein Käufer bekäme mit Starrag eine gute Sache in die Hände, das kann ich versichern», sagte Fust diese Woche in einem Interview mit der «NZZ» auf die Frage, ob er bei einem Angebot für Starrag gesprächsbereit wäre.

4. Leonteq 10,0%
Ein kritischer Bericht liess vorletzte Woche den Titel einbrechen. Für Investoren stellte sich die Frage, wie gross die verbleibenden Risiken sind. FuW empfahl vorletzten Freitag die Aktie des Derivateunternehmens in einer Analyse nur Anlegern mit starken Nerven, da die vergangenen Wochen gezeigt hätten, dass auch bei grossen Unternehmen schon eine leise Enttäuschung reiche, um den Kurs auf Talfahrt zu schicken. Offenbar haben sich diese Woche so einige Investoren gefunden, die eine positive Zukunft für das Unternehmen erwarten.

5. Meyer Burger 9,5%
In den letzten Wochen gab es immer wieder Analysten, die das mögliche Potenzial für die Solartechnikgruppe beleuchteten. Aktuell sind es die Experten von Baader Helvea, die Meyer Burger eine sonnige Zukunft vorhersagen. Sie begründen dies mit dem steigenden Bedarf und der steigenden Nachfrage nach Photovoltaik-Energie. Längerfristig betrachtet gehen die Baader-Analysten davon aus, dass Meyer Burger bis 2027 in der Lage sein werde, eine jährliche Zell-/Modulproduktion von etwa 7 GW zu erreichen und diese danach weiter zu steigern. Als möglichen kurzfristigen Trigger für die Aktien sehen die Experten die bevorstehende Kapitalerhöhung. Sie dürfte bei den bestehenden Aktionären auf grosses Interesse stossen.

Fehler gefunden?Jetzt melden.