Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Freitag, 28. Oktober 2016
Overnight
USA
Steigende Zinsen lasteten gestern auf den US-Börsen. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe erreichte mit zwischenzeitlich mehr als 1,86% das höchste Niveau seit sechs Monaten.
Der Dow Jones schloss leicht tiefer auf 18’169,68, und der breit gefasste S&P 500 gab 0,3% auf 2133,04 nach. Der Nasdaq Composite verlor 0,7%.
Die US-Berichtssaison erreichte gestern den Höhepunkt. 61 Unternehmen aus dem S&P 500 legten die Zahlen zum dritten Quartal vor.
Bristol-Myers Squibb schossen 5,3% hoch. Der Pharmakonzern erhöhte nach einem erfolgreichen Quartal die Prognose für das Gesamtjahr. Ford verloren nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch 1,2%.
Die Twitter- Aktien gaben einen Grossteil des Kursgewinns nach Präsentation der Quartalsergebnisse ab und schlossen nur 0,6% im Plus. Umsatz und Gewinn waren höher als von den Analysten erwartet. Twitter streicht dennoch 9% der Stellen.
Gerüchte über eine Fusion der Telecomunternehmen Level 3 und CenturyLink brachten Schwung in beide Aktien. Level 3 stiegen mehr als 10%, CenturyLink zogen um 5% an. Groupon brachen dagegen 22% ein, nachdem der Anbieter von Online-Rabatten die Übernahme des Konkurrenten LivingSocial bekannt gegeben hatte.
Nach Börsenschluss publizierten unter anderem Amazon und Google die Quartalszahlen. Amazon enttäuschte, und die Titel verloren nachbörslich 5%, Google übertraf die Erwartungen, die Aktien legten 1% zu.
Asien
Im asiatischen Handel überwiegen ebenfalls die negativen Vorzeichen. Die Ausnahme ist Japan, wo der schwächere Yen dem Nikkei 225 zu einem leichten Plus verholfen hat. Der Hang Seng in Hongkong gab am Freitag rund 0,5% nach auf 23’033,69, der australische S&P/ASX 200 schloss 0,2% im Minus.
News Vorbörse Schweiz
UBS: Die Grossbank UBS hat im dritten Quartal 2016 einen Gewinn von 0,83 Mrd Fr. erzielt, nach 2,07 Mrd. Fr. im dritten Quartal 2015, wo ein positiver Steuereffekt zu Buche schlug. Im Vorquartal hatte der Überschuss 1,03 Mrd. Fr. betragen. Auf Vorsteuerebene weist die Grossbank einen Gewinn von 0,88 Mrd. Fr. aus, ähnlich wie im Vorjahreszeitraum. Der Ertrag lag mit 7,03 Mrd. Fr. leicht unter den Vergleichsperioden, die Cost-Income Ratio betrug 87,5%. Während die Vermögensverwaltungseinheiten und das Schweizer Geschäft vergleichsweise solide abschniten, belasteten Entwicklungen in Asien und Europa das Investment Banking. (Lesen Sie hier mehr.)
Geberit : Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016 den Umsatz mehr als 10% auf 2,17 Mrd. Fr. verbessert. Das organische Plus gegenüber dem Vorjahr betrug 6,5%. Der Ebitda stieg 27% auf 649,9 Mio. Fr., der Ebit 31% auf 544,4 Mio. Fr. und der Gewinn 39% auf 469,1 Mio. Fr. Der Ausblick für 2016 wird bestätigt. Geberit rechnet mit einem währungsbereinigten, organischen Umsatzplus von rund 5% und einer adjustierten Ebitda-Marge von rund 28%. (Lesen Sie hier mehr.) -
Rieter : Der Spinnereimaschinenhersteller Rieter erhielt in den ersten neun Monaten 2016 Bestellungen im Wert von 718,4 Mio. Fr. (+22%). Im dritten Quartal waren es 207,7 Mio. Fr. Rieter verweist auf eine Investitionszurückhaltung in der Türkei. Mit Einsparungen von 15 bis 20 Mio. Fr. ab 2017 sieht sich das Unternehmen auf Kurs. Für 2016 erwartet es einen Umsatz von rund 940 Mio. Fr., eine Ebit-Marge von rund 5 bis 6% und eine Gewinnmarge von rund 3,5 bis 4,5%. (Lesen Sie hier mehr.)
Lonza : Der Lifescience-Konzern Lonza hat gemäss einem Business Update bei Umsatz und Ertrag «erneut ein starkes Quartal» verzeichnet. Das Gesamtergebnis sei auf beide Segmente Specialty Ingredients und Pharma & Biotech zurückzuführen. Der Kern-Ebit soll 2016 über 15% steigen. Das Unternehmen will den Kern-Ebitda bis Ende 2017 auf 1. Mrd. Fr. steigern und den Kern-RONOA auf über 20%, ein Jahr schneller als bisher. Das Ziel eines durchschnittlichen Umsatzwachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich pro Jahr bis 2018 behält Lonza bei. (Lesen Sie hier mehr.)
Sika : Der französische Baukonzern Saint-Gobain hält an seinen Plänen zur Übernahme des Bauzulieferers Sika fest. Der Plan zur Akquisition einer Kontrollmehrheit an Sika gehört demnach zu den priorisierten Aktivitäten im vierten Quartal.
BKW : Die Berner Regierung hat eine Gesetzesvorlage vorgelegt, mit der die Beteiligung des Kantons Bern am Energiekonzern BKW neu geregelt wird. Die Vernehmlassung läuft bis 31. Januar 2017. Der Kanton solle gemäss dem Entwurf mindestens 34 und höchstens 60% der Anteile an BKW halten. Mit einer Beteiligung von mehr als einem Drittel an Kapital und Stimmen hat der Kanton die Sperrminorität. Der Kanton hält die Mehrheit am Versorger. (Lesen Sie hier mehr.)
GLKB : Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat den Betriebsertrag in den ersten neun Monaten 8,8% auf 48,7 Mio. Fr. gesteigert. Der Geschäftserfolg stieg wegen deutlich tieferen Rückstellungen und Wertberichtungen 23% auf 15,9 Mio. Fr. Der Gewinn sank 14% auf 13,2 Mio. Fr. Gründe sind eine höhere Steuerbelastung sowie ein Sondergewinn im Vorjahr (Verkauf des Swisscanto-Anteils). Patrik Gallati, Leiter Marktsupport und Mediensprecher, wird auf Anfang 2017 Mitglied der Geschäftsleitung. Er übernimmt den Bereich Unternehmenssteuerung von CEO Hanspeter Rhnyer. (Lesen Sie hier mehr.)
Gottex : Der Hedge-Fund-Spezialist weist für die ersten sechs Monate 2016 einen Verlust nach Minderheiten von 3,5 Mio. $, nach 5 Mio. $ im Vorjahr, aus. Der Bruttoertrag halbierte sich auf 9,6 Mio. $. Angaben zu den verwalteten Vermögen (–6% auf 6,8 Mrd. $ gegenüber Ende März) hatte das Unternehmen im Juli gemacht.
Schaffner : Der Verwaltungsrat des Komponentenherstellers Schaffner schlägt Urs Kaufmann und den Investor Philipp Buhofer zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Kaufmann ist auch für das Präsidium vorgesehen. Sein Amt als CEO von Huber+Suhner wird Kaufmann im Frühjahr abgeben, er soll dort ebenfalls Präsident werden. Buhofer ist Delegierter des Verwaltungsrats der Buru Holding, die über eine Aktionärsgruppe 20% an Schaffner hält.
Bossard : Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat den Vertrag mit dem grössten US-Elektrofahrzeughersteller Tesla bis zum Jahr 2020 verlängert. Finanzielle Angaben dazu werden keine gemacht. (Lesen Sie hier mehr.)
Von Roll : Eine Wandelanleihe des Industriekonzerns Von Roll mit Fälligkeit 2020 wird vorzeitig zu zwei Dritteln in Aktien getauscht. Dies führt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 36 Mio. Fr. auf 108,8 Mio Fr. Das Papier war im Juni 2014 ausgegeben worden.
HBM Healthcare Investments : Die Beteiligungsgesellschaft HBM Healthcare Investments hat im ersten Halbjahr 2016/17 (per 30.9.) einen Gewinn von 24,4 Mio. Fr. erzielt, nach einem Verlust von 107 Mio. Fr. im Vorjahreszeitraum. Das Nettovermögen per Ende September belief sich auf 983,3 Mio. Fr. Der innere Wert der Aktie (NAV) betrug 139.42 Fr. je Aktie zum Bilanzstichtag, nach 140.23 Fr. Ende März.
SMI-Markttechnik: Abwärts nach Fahrplan

Der im September gestartete Trendkanal gibt unverändert die Richtung und das Tempo für den Swiss Market Index vor. Lesen Sie hier mehr dazu.
Ausblick Unternehmen
Auch die kommende Woche wird den Investoren viele Denkanstösse geben. Für Montag hat VAT Group ein Trading Update angekündigt. Vom Ostschweizer Vakuumventilhersteller erwartet man weiterhin starkes profitables Wachstum. Allerdings werden erst die Umsatzzahlen publiziert. Einen vollständigen Quartalsbericht wird gleichentags Looser präsentieren, die am Mittwoch zudem eine ausserordentliche GV zum Übernahmeangebot von AFG Arbonia-Forster abhalten wird. Auf unverhofftes Investoreninteresse könnte sodann der Zwischenbericht der Schweizerischen Nationalbank stossen.
Am Dienstag werden die Aktionäre der AFG Arbonia-Forster ihr Votum zur Looser-Übernahme abgeben können. Der Zusammenschluss der beiden Arboner Bauzulieferer wird von AFG-Grossaktionär Michael Pieper vorangetrieben. AFG besitzt bereits 53% der Looser-Aktien.
OC Oerlikon wird die Neunmonatszahlen am Mittwoch präsentieren, wobei ein weiterhin rückläufiges Geschäft erwartet wird. Barry Callebaut wird über das ganze Geschäftsjahr 2015/2016 berichten. Ertragsmässig gilt es als Zwischenjahr, und die Investoren haben bereits einen Gewinnsprung im laufenden Geschäftsjahr eingepreist.
Am Donnerstag kommt eine geballte Ladung Informationen. Credit Suisse Group, Luzerner Kantonalbank, Dufry, Valiant, Swisscom und Swiss Re präsentieren Quartalsergebnisse. Dazu kommen ein Produktionsbericht von Glencore und ein Halbjahresbericht von Ypsomed. Von Credit Suisse wird der Markt den Stand des strategischen Umbaus erfahren wollen, ebenso wie Hinweise, ob CS diesen Umbau ohne zusätzliches Kapital vollbringen kann. Bei Swisscom sind Wachstumsideen gefragt, vor allem da der CEO eine weitere Auslandexpansion ausgeschlossen hat. Von Swiss Re sollte es Angaben über die Entwicklung des generellen Prämienniveaus in der Katastrophenrückversicherung geben.
Am Freitag ist sodann LafargeHolcim dran, deren Aktienkursentwicklung von der Höhe des Devestitionserlöses abhing und weniger von der operativen Entwicklung. Nun dürfte der Fokus vermehrt auf Kosten und Verkaufserlös gerichtet werden. Die Zahlen der Beteiligungsgesellschaft Pargesa werden teilweise die Lafarge-Ergebnisse spiegeln. Richemont wird anlässlich der Präsentation des Halbjahresergebnisses darlegen, ob der jüngste Kursanstieg trotz der schwachen Uhrenexporte gerechtfertigt war. Ebenfalls wird Private Equity Holding über das Halbjahr berichten.
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