Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Donnerstag, 02. März 2017
Overnight
USA
Obwohl US-Präsident Donald Trump in seiner Rede vor dem Kongress kaum konkrete Details zur Wirtschaftspolitik preisgegeben hatte, reagierten die amerikanischen Aktienmärkte am folgenden Handelstag entzückt.
Der Dow Jones Industrial kletterte am Mittwoch erstmals über die Marke von 21’000 und schloss mit einem Plus von 1,5% auf 21’115,55. Der marktbreitere S&P 500 gewann 1,4% auf 2395,95, während der technologielastige Nasdaq Composite ebenfalls 1,4% auf 5904,03 zulegen konnte.
Dass sich die Wahrscheinlichkeit einer weiteren US-Zinsanhebung Mitte März erhöht hat, verlieh nicht nur Banktiteln wie J.P. Morgan Chase oder Goldman Sachs Auftrieb, sondern stärkte auch den Dollar.
Asien
Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Donnerstag dagegen uneinheitlich. Gewinne erzielten die Indizes etwa in Tokio. So kletterte der Nikkei 225 knapp 1%, während der Topix ein Plus von 0,8% verzeichnete.
Die chinesischen Festlandbörsen tendierten seitwärts bis leicht schwächer. Sowohl der Shanghai Composite als auch der Shenzhen Composite büssten 0,1% an Terrain ein. 0,6% höher tendierte derweil der südkoreanische Leitindex Kospi .
News Vorbörse Schweiz
Adecco : Der Personaldienstleister Adecco hat im vierten Quartal 2016 an Dynamik zugelegt, der Umsatz nahm um 3% auf 5,87 Mrd. € zu. Der Ebita ging leicht auf 300 Mio. zurück, während der Reingewinn auf 216 Mio. € kletterte. Für das Gesamtjahr 2016 hat Adecco einen Reingewinn von 723 Mio. € erzielt, nachdem er sich im Vorjahr infolge von Abschreibungen auf dem Goodwill auf lediglich 8 Mio. belief. Das Unternehmen hat derweil ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 300 Mio. € angekündigt. Die Dividende soll sich unverändert auf 2.40 Fr. belaufen. (Lesen Sie hier mehr.)
LafargeHolcim : Der Zementriese LafargeHolcim übertrifft mit einem Ebitda von 1611 Mio. Fr. die Analystenerwartungen (1466 Mio. Fr.). Der Umsatz erreichte jedoch bloss 6526 Mio. Fr., was leicht unter den Prognosen lag. Auf vergleichbarer Basis («Like for Like») resultierte aber ein geringeres Minus von 1,4%. Der Reingewinn belief sich auf 535 Mio. Fr., während im Vorjahr wegen Wertminderungen und anderen Kosten noch ein Verlust von 2,86 Mrd. Fr. resultierte. Insgesamt hat das Unternehmen damit die Markterwartungen übertroffen. Die Dividende für 2016 soll sich auf 2 Fr. belaufen. Zusätzlich sollen in diesem und im kommenden Jahr Aktien für 1 Mrd. Fr. zurückgekauft werden. (Lesen Sie hier mehr.)
GAM : Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete der Vermögensverwalter GAM einen adjustierten Reingewinn von 94,2 Mio. Fr., was trotz des Rückgangs von über 40% im Vergleich zum Vorjahr klar über den Markterwartungen lag. Die Kundengelder erreichten 120,7 Mrd. Fr. (gegenüber erwarteten 120,1 Mrd. Fr). Die Dividende soll unverändert 0.65 Fr. je Aktie betragen. Verwaltungsratspräsident Johannes A. de Gier wird sich an der Generalversammlung im April nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Zudem liess GAM verlauten, die Lizenz für die Verwendung der Marke Julius Bär zur Vermarktung von Investmentfonds gekündigt zu haben. (Lesen Sie hier mehr.)
Roche : Roche hat die Daten ihrer Aphinity-Studie veröffentlicht. Demnach hat die Studie, in der die Mittel Herceptin sowie Perjeta und Chemotherapie zur Behandlung von HER-2-positivem Brustkrebs getestet wurden, ihren primären Endpunkt erreicht. Die Kombination habe das Risiko signifikant reduziert, dass es in der adjuvanten Behandlung zu einem Wiederaufflammen einer invasiven Erkrankung oder dem Tod komme. (Lesen Sie hier mehr.)
Autoneum : Der Automobilzulieferer Autoneum vermochte den Reingewinn auf 133,8 Mio. Fr. zu steigern – das entspricht fast einer Verdoppelung (VJ 68,7 Mio. Fr.). Der Reingewinn nach Minderheiten nahm auf 95,8 Mio. Fr. zu (VJ 42,2 Mio. Fr.). Den Umsatz hatte das Unternehmen bereits vor einigen Wochen veröffentlicht: Er stieg 2016 um 3,2% auf 2,15 Mrd. Fr., in Lokalwährungen gerechnet wäre es ein Zuwachs von 6,8% gewesen. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende von neu 6.50 Fr. (zuvor 4.50 Fr.) pro Aktie kommen. (Lesen Sie hier mehr.)
Panalpina : Der Logistikkonzern Panalpina erzielte 2016 einen Nettoumsatz von 5,196 Mrd. Fr., was einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Jahr zuvor von rund 11% entspricht. Das operative Ergebnis auf Stufe Ebitda belief sich auf 159,6 Mio. Fr. (Vj. 168,3 Mio. Fr.), während auch der Reingewinn mit 52,3 Mio. Fr. zurückfiel (Vj. 88,2 Mio. Fr.). Der markante Gewinnrückgang ist mit einer Rückstellung von 26 Mio. Fr. für Restrukturierungen im Öl- und Gasgeschäft zu erklären. Trotzdem schlägt das Unternehmen eine Dividendenerhöhung von aktuell 3.50 Fr. pro Aktie auf 3.75 Fr. vor. (Lesen Sie hier mehr.)
SPS : Das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site vermochte 2016 sowohl den Gesamtertrag als auch die Mieteinnahmen zu erhöhen. Ersterer nahm um 5,5% auf 1049 Mio. Fr. zu, während Letzere von 445,9 auf 453 Mio. Fr. zulegten. Unter Ausschluss des Neubewertungserfolgs von 60,5 Mio. Fr. resultierte mit 284,8 Mio. Fr. ein um 1,4% höherer Gewinn als im Vorjahr. Das Ergebnis auf Stufe Ebit ging um 6,9% auf 399,3 Mio. Fr. zurück. Punkto Dividende sind keine Veränderungen geplant – den Aktionären sollen unverändert 3.70 Fr. pro Titel zukommen. (Lesen Sie hier mehr.)
Tamedia: Die Mediengruppe Tamedia hat 2016 einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang erlitten. Erneut konnte das Digitalgeschäft die Schwäche im Printbereich nicht kompensieren. So sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr 5,5% auf 1,005 Mrd. Fr. Der Überschuss auf Stufe Ebit ermässigte sich 13% auf 113,5 Mio. Fr. – obschon im Vorjahr ein Goodwill-Abschreiber von 40,3 Mio. Fr. verbucht worden war. Der Gewinn notiert mit 122,3 Mio. Fr. deutlich unter dem Vorjahreswert von 334 Mio. Fr., der seinerseits aber von einem hohen Aufwertungsgewinn verzerrt wird. Mit den Zahlen hat das Medienhaus die Schätzung der ZKB auf allen Ebenen verfehlt. (Lesen Sie hier mehr.)
Sunrise : Trotz des etwas geringeren Umsatzes (–2,3% auf 1,9 Mrd. Fr.) hat das Telecomunternehmen Sunrise 2016 wieder einen Gewinn erzielt. Nach einem Verlust von 112 Mio. Fr. im Vorjahr resultierte nun ein Jahresgewinn von 87 Mio. Fr. Das operative Ergebnis (Ebitda) allerdings ging um 2,5% auf 611 Mio. Fr. zurück. Den Aktionären stellt das Unternehmen eine um 11% höhere Dividende von 3,33 Fr. pro Aktie (im Vj 3 Fr.) in Aussicht. (Lesen Sie hier mehr.)
Bobst: Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst blickt auf ein erfreuliches 2016 zurück. So konnte er den Umsatz gegenüber dem Vorjahr 8,7% auf 1,45 Mrd. Fr. steigern. Bereits im Dezember hatte er Einnahmen von über 1,4 Mrd. Fr. in Aussicht gestellt. Sowohl den Ebit als auch den Reingewinn erhöhte das Unternehmen um rund 25% auf 103,7 Mio. Fr. respektive 84,3 Mio. Fr. Parallel dazu hat sich die Profitabilität verbessert. So stieg die Ebit-Marge um 0,9 Prozentpunkte auf 7,2%. Die Resultate liegen über den Erwartungen der Analysten. (Lesen Sie hier mehr.)
Newron : Das italienische Pharmaunternehmen Newron hat 2016 einen Umsatz von 6,7 Mio. € verzeichnet – etwa dreimal so viel wie im Vorjahr. Unter dem Strich erzielte es einen Verlust von 15,2 Mio. €, was einer markanten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr entspricht, als der Verlust fast 23 Mio. betrug. Stark waren die Lizenzeinnahmen, die von 1,8 auf 3,04 Mio. € zulegten. Die Zulassung von Xadago, das zur Begleittherapie bei Parkinson verwendet wird, schlug hier positiv zu Buche. (Lesen Sie hier mehr.)
SMI-Markttechnik: So viel Potenzial hat der Markt

Mit einem neuen Jahreshoch setzt der Swiss Market Index seine Rally nach einer kurzen Denkpause fort. Aus einer kurzfristigen Perspektive ist nicht mehr allzu viel Luft, doch auf längere Sicht bleiben die Aussichten gut. Lesen Sie hier mehr dazu.
Ausblick Zinsen und Devisen
Allenthalben steigen die Preise, im Euroraum, in der Schweiz und in den USA sowieso. Die Schweizer sind, das zeigt der jüngste UBS-Konsumindikator, ausgabefreudiger geworden. Der aktuelle Preisanstieg dürfte aber – zumindest in Europa – erst einmal nur ein vorübergehendes Phänomen sein und keinen Einfluss auf die Zinsen haben. An der lockeren Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank und der Europäischen Zentralbank wird sich so bald nichts ändern.
So sind etwa die Verbraucherpreise insgesamt in Deutschland im Februar zwar mit 2,2% Jahresrate stärker gestiegen als erwartet – aber nur weil die Energie- (+7,2%) und die Nahrungsmittelpreise (+4,4%) überdurchschnittlich zugenommen haben. Die eigentlich aussagekräftigere Kerninflationsrate, die die recht volatilen Sektoren Energie und Nahrungsmittel nicht berücksichtigt, dürfte nur leicht auf 1,3% gestiegen sein. Das entspricht dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, hat die Commerzbank nachgerechnet.
Damit dürfte die Gesamtteuerungsrate in Deutschland im Februar ihren einstweiligen Höhepunkt erreicht haben und sich im Jahresverlauf «wieder auf etwa 1½% abschwächen», erwartet die Commerzbank. Denn in den kommenden Monaten dürfte der preistreibende Effekt der Energiepreise nachlassen. Es stehe zu erwarten, dass «der Ölmarkt vorerst überversorgt bleibt, weshalb der die Energiepreise bestimmende Rohölpreis in den kommenden Monaten wieder fallen dürfte».
Ein ähnliches Preismuster sei im gesamten Euroraum zu erwarten. Die Commerzbank rechnet dort im Jahresdurchschnitt 2017 mit 1,3%, nach dem Februar-Hoch von rund 2%. Die «unterliegende Teuerung» (ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel) sieht die Bank im laufenden Jahr im Euroraum «weitgehend unverändert knapp unter 1%». Sie bleibt also unverändert weit vom Ziel der EZB von knapp 2% entfernt.
Dagegen haben in den USA jüngste Äusserungen hochrangiger Vertreter der US-Notenbank (Fed) die Spekulationen um eine Leitzinserhöhung nun doch schon im März angeheizt. Die mit Spannung erwartete und in weiten Teilen nichtssagende Rede von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress lieferte dagegen kaum neue Impulse. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung schon im März ist nunmehr auf 80% gestiegen. Mehr Klarheit zum geldpolitischen Kurs in den USA erhofft man sich von den nächsten Fed-Statements: Am Freitag äussern sich Chefin Janet Yellen und ihr Stellvertreter Stanley Fischer.
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