Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Mittwoch, 19. Dezember 2012
Overnight
Die Hoffnung auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit liess Wallstreet gestern an die Montagsgewinne anknüpfen. Präsident Barack Obama sei den Republikanern beim Hauptknackpunkt, einer Steuererhöhung für Reiche, ein Stück entgegengekommen. Demnach präsentierte er einen neuen Vorschlag, der höhere Steuern nur noch für Bürger mit einem Einkommen von mehr als 400 000 $ im Jahr vorsieht. Zuvor hatte Obama die Grenze schon bei 250 000 $ gezogen. Gleichzeitig würden die Republikaner, die Steuererhöhungen grundsätzlich abgelehnt hatten, laut einem jüngsten Angebot nun aber Steuererhöhungen für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 1 Mio. $ zustimmen. Zu einem Konsens ist es somit noch nicht gekommen, es besteht aber die Möglichkeit, dass der Zwist noch vor dem Jahresende gelöst wird. Das wäre ein gutes Signal für die Märkte. Daneben stimmen die Konjunkturdaten zuversichtlich: Die Erholung am Häusermarkt setzt sich fort. Der NAHB-Hausmarktindex kletterte im Dezember auf den höchsten Stand seit April 2006. Ausserdem verringerte sich das Defizit in der US-Leistungsbilanz im dritten Quartal. Der Dow Jones avancierte 0,87%. Der breit gefasste S&P 500 legte um 1,15% zu, während der Nasdaq 1,46% stieg. Zu den Gewinnern gehörten unter anderen Bankwerte: Im Dow Jones legten Bank of America mehr als 3% zu. Ausserhalb des Leitindex verteuerten sich Goldman Sachs und Morgan Stanley ebenfalls mehr als 3%. Dagegen blieben J.P. Morgan mit einem Plus von knapp 1% etwas hinter dem Branchentrend zurück.
Von den positiven Zeichen im US-Budgetstreit profitierten auch die asiatischen Aktienmärkte . Besonders hervor stachen Titel aus Japan. Neben Nachrichten aus den USA bewegten Gerüchte, Bank of Japan werde weitere Massnahmen ergreifen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Der Topix konnte vor diesem Hintergrund 2,75% zulegen, der Nikkei avancierte 2,39%, während der Yen leicht an Wert verlor. An den anderen Handelsplätzen fielen die Gewinne etwas tiefer aus. Der Hang Seng stieg 0,82%, der MSCI Asia Pacific 0,9%. Unter den Gewinnern der Einzeltitel fanden sich ebenfalls viele japanische Unternehmen. Canon legten 5,2% zu. Sie profitierten vom schwächeren Yen gegenüber dem Euro. Toyota stiegen 3%, nachdem eine Zeitung steigende Produktionszahlen für das nächste Jahr prognostiziert hatte.
News Vorbörse Schweiz
UBS : Die UBS wird im Libor-Skandal eine Zahlung von insgesamt rund 1,4 Mrd. Fr. an Geldstrafen und Gewinnherausgaben leisten. Sie habe sich mit dem US-Justizministerium (DoJ) und der US Commodity Futures Trading Commission (CFTC) auf Vergleiche geeinigt. Im Hinblick auf die Untersuchungen der britischen Financial Services Authority (FSA) sei ebenfalls eine Einigung zustande gekommen, teilte die Grossbank mit. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) hat ihrerseits eine Verfügung erlassen.
UBS: Der Libor-Vergleich sowie Restrukturierungskosten ziehen die UBS im vierten Quartal 2012 tief in die roten Zahlen. Die Grossbank rechnet nun mit einem Reinverlust (nach Mindheiten) von ungefähr 2 bis 2,5 Mrd. Fr. Der Grund für den hohen Quartalsverlust seien Rückstellungen von rund 2,1 Mrd. Fr. für «Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten», die neben den Libor-Vergleichen unter anderem auch Klagen im Zusammenhang mit dem Verkauf von RMBS umfassen, schreibt die UBS. Dazu kommen Restrukturierungskosten von rund 0,5 Mrd. Fr. und ein Verlust von rund 0,4 Mrd. Fr. aus der Neubewertung eigener Verbindlichkeiten.
Roche: Der Pharmakonzern will die erfolgreichen Strukturen von Genentech nicht in Basel übernehmen. Den Grund erläutert CEO Severin Schwan im Interview mit «Finanz und Wirtschaft» .
Valora: Der Handelskonzern Valora erwartet für das Geschäftsjahr 2012 einen Betriebsgewinn von rund 65 Mio. Fr. Damit dürfte das Ergebnis am unteren Ende der Bandbreite der Guidance von 65 bis 70 Mio. Fr. zu liegen kommen, teilte das Unternehmen mit. Dabei haben sich insbesondere die klassischen Produktkategorien schlechter als erwartet entwickelt. Im Weiteren prüft die Gesellschaft den Verkauf des Warengrosshandels.
Lonza: Die Pharmazulieferer Lonza und Sartorius Stedim Biotech (SSB) haben eine Kooperationsvereinbarung für die Lieferung und den Vertrieb von Zellkulturmedien geschlossen. Sie sieht vor, dass SSB weltweit das Marketing und den Vertrieb der Medien und Pufferlösungen übernimmt. SSB ist an der Pariser Börse Euronext kotiert und erzielte im Jahr 2011 einen Umsatz von 477,3 Mio. €.
Schaffner: Das Unternehmen schlägt der Generalversammlung eine verrechnungssteuerfreie Ausschüttung von 2 Fr. je Namenaktie vor.
Jungfraubahn: Die Jungfraubahn will das Skigebiet Kleine Scheidegg-Männlichen und das Jungfraujoch besser erschliessen und investiert insgesamt 160 Mio. Fr. in neue Bahnsysteme.
Markttechnik
Die am Montag gestartete Aufwärtsbewegung hat gestern erwartungsgemäss die Zone bei 6930 erreicht. Während der letzten Handelsstunde erhielt der SMI dort dann auch einen nächsten Dämpfer. Diesen sollte der Investor allerdings nicht übergewichten. Voraussichtlich befindet sich der Index nämlich jetzt in einer Flag-Konsolidierung .
Die nächsten Handelsstunden hindurch dürfte er darum im Bereich von etwa 6910/25 seitwärts driften, bevor er sich aus dem Flag nach oben löst. Die aus dem Flag hervorgehende Bewegung könnte dann in den Raum um 6950 hinein reichen. Um dieses positive Setup zu löschen, müsste der Index unter anderem unter 6900/6905 zurück fallen. Beachten Sie bitte, dass diese Fassung der SMI-Analyse ausschliesslich den 1- bis 3-Tages-Zeitraum abdeckt.
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Ausblick – Neue derivative Produkte
EFG FP lanciert Callable Multi Barrier Reverse Convertibles auf Deutsche Bank, Société Générale und UBS
EFG FP begibt 10 000 Callable Multi Barrier Reverse Convertibles auf Deutsche Bank, Société Générale und UBS zum Nominalwert von 1000 Fr. Der Coupon beträgt 10,4% p. a. und wird vierteljährlich ausgezahlt. Die Produkte sind callable und können an den Rückzahlungstagen am 8. Juli 2013 und 8. Oktober 2013 von der Emittentin vorzeitig zurückgezahlt werden. Sollte das geschehen, erhält der Anleger das Nominal zuzüglich des Coupons für den entsprechenden Zeitraum erstattet. Die Emittentin hat das Recht, aber nicht die Pflicht, das Produkt vorzeitig zurückzuzahlen. Berührt oder unterschreitet einer der drei Basiswerte bis 30. Dezember 2013 die Barriere von 59% des Kurses bei Emission, und notiert mindestens ein Basiswert auf oder unter dem Anfangslevel, erhält der Anleger den Basiswert mit dem schlechtesten Kursverlauf zu einem noch zu bestimmenden Bezugsverhältnis geliefert (Fraktion in bar).
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