Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Montag, 03. Dezember 2018
Overnight
Asiatische Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte verzeichnen heute Morgen fast durchweg Gewinne. Sie spiegeln Erleichterung nach dem «Waffenstillstand», den die USA und China am Rande des G-20-Gipfels in Buenos Aires in ihrem Handelskonflikt vereinbart haben.
In Tokio zeigen der Nikkei 225 und der breiter gefasste Topix ein Plus von 1 und 1,3%. Zu den Gewinnern zählen unter anderem der Stahl- und der Rohstoffsektor sowie der Automobilsektor.
In Hongkong notiert der Hang Seng 2,5% über dem Schlussstand vom Freitag, wobei der Hang Seng Financials mit 3,1% überdurchschnittlich avanciert. Im Shanghai Composite stellt sich ein Gewinn von 2,7% ein.
Ausser Aktien tendieren in China auch die Landeswährung und Rohstoffe höher. Marktbeobachter warnen jedoch vor zu grossen Hoffnungen. Mehr als eine womöglich nur vorübergehende Deeskalation sei die Vereinbarung bislang nicht.
Zudem könnte US-Präsident Donald Trump sein Augenmerk nun vermehrt auf den Handel mit Europa richten.
Wallstreet
Mit meist schönen Avancen setzte Wallstreet am vergangenen Freitag einen passenden Schlusspunkt hinter eine insgesamt erfreuliche Handelswoche.
Anleger hatten gehofft, die für das Wochenende anberaumten Gespräche zwischen den USA und China würden eine gewisse Entspannung im Handelsstreit der beiden Länder herbeiführen. Sie lagen damit nicht falsch.
Der Dow Jones Industrial beendete den Freitag 0,8% höher auf 25’538. Im selben Masse rückten auch der S&P 500 und der Nasdaq Composite vor, auf 2760 respektive 7331.
Unter den Unternehmensnachrichten überwogen jedoch die unerfreulichen. Goldman Sachs gaben 2,1% nach wegen der Untersuchungen des Fed im Zusammenhang mit dem milliardenschweren Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB.
General Electric verloren wegen eines Berichts des «Wall Street Journal» 5,5%. Frühere Mitarbeiter sollen den Konzern vor der Börsenaufsicht SEC belastet haben; es ging um Risiken im Versicherungsgeschäft. Marriott büssten wegen eines grossen Datendiebstahls (Hackerangriff) 5,6% ein.
Positiv fielen dagegen AT&T auf, die nach Bekanntgabe der Ziele für den Gewinn und den freien Cashflow des kommenden Jahres 2,2% anzogen. HP gewannen 0,6% als Reaktion auf die am Vorabend veröffentlichten Quartalszahlen.
News Vorbörse Schweiz
UBS: Die Grossbank UBS darf ihre Beteiligung am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen UBS Securities auf 51% aufstocken. Die Börsenaufsicht in China hat dafür grünes Licht gegeben. Bislang hielt die grösste Schweizer Bank 24,99% am Unternehmen. Sie übernimmt Anteile von den bisherigen Partnern. UBS ist damit das erste ausländische Finanzinstitut, das eine Mehrheit an einem chinesischen Börsenhandelsunternehmen hält.
Novartis: Das Pharmaunternehmen Novartis hat am Kongress der American Society of Hematology (ASH) in San Diego weitere positive Studiendaten (Post-hoc-Analyse der Phase-II-Sustain) zu seinem Medikament Crizanlizumab zur Behandlung von Sichelzellenkrankheiten (SCD) veröffentlicht. Die Analyse zeigt, dass mehr Patienten keine vaso-okklusiven Krisen (VOC) hatten, wenn sie mit Crizanlizumab statt mit einem Placebo behandelt wurden (37,5 vs. 12,2%). Am selben Kongress meldete Novartis auch positive Studienergebnisse zum neuen Krebsmittel Kymriah sowie zum Medikament Revolade gegen Autoimmunkrankheiten.
Roche: Der Pharmakonzern Roche sieht den Vorteil einer Polatuzumab-Vedotin-basierten Behandlung durch neue längerfristige Daten bestätigt. Demnach hat Polatuzumab Vedotin in Kombination mit MabThera/Rituxan und Bentamustin das Gesamtüberleben bei Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs mehr als verdoppelt.
LafargeHolcim: Der Zementkonzern LafargeHolcim leidet mehr als drei Jahre nach dem Zusammenschluss der beiden Vorgängerfirmen immer noch an zu niedrigen Renditen. Konzernchef Jan Jenisch hat im Interview mit der «SonntagsZeitung» festgehalten, dass in der Vergangenheit häufig mehr versprochen wurde, als gehalten werden konnte. Jenisch will künftig das Beton- und Zuschlagsstoffgeschäft ausbauen. Er hat seit seinem Amtsantritt vier Beton- und Zuschlagsstofffirmen gekauft, das könnte künftig so weitergehen.
Implenia: Das Bauunternehmen Implenia passt den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr nach unten an. Eine Überprüfung hat gezeigt, dass sich die Probleme im Segment International akzentuiert und beschleunigt haben. Das Management erwartet im Geschäftsjahr 2018 Wertberichtigungen in der Grössenordnung von 70 bis 90 Mio. Fr. Der anvisierte Ebit von 130 Mio. Fr. für 2018 wird nicht erreicht. Implenia hält jedoch an den Mittelfristzielen eines Umsatzes von rund 5 Mrd. Fr. und einer Ebitda-Marge von 5,25 bis 5,75% fest. ( Lesen Sie hier mehr. )
Valora: Der Einzelhändler Valora passt im kommenden Jahr die Gruppenstruktur an. Im Rahmen der Reorganisation wird Roger Vogt per 1. Januar 2019 die Führung des Bereichs Retail übernehmen und Einsitz in die Geschäftsleitung nehmen. Mit der Umstrukturierung soll die Realisierung der Synergien aus der Backwerk-Übernahme unterstützt werden. Ab Anfang 2019 wird die Gruppe aus den zwei Divisionen Retail und Food Service sowie dem divisionsübergreifenden digitalen Bereich Shared Services bestehen. ( Lesen Sie hier mehr. )
Arbonia: Der Bauzulieferer Arbonia erhält einen neuen Finanzchef. Der Verwaltungsrat hat Daniel Wüest zum CFO und Mitglied der Konzernleitung ernannt. Er folgt auf Felix Bodmer, der auf eigenen Wunsch nach mehr als fünfzehn Jahren zurücktritt. Wüest übernimmt den Bereich Corporate Finance nach einer Einführungszeit zur Generalversammlung am 12. April 2019. Der neue CFO verfügt über lange Erfahrung im Investment und Corporate Banking bei UBS.
Zur Rose: In der Bezugsrechtsemission der Versandapotheke Zur Rose kam es zu einem Fehler. Die KWE Beteiligungen, die grösste Aktionärin mit 14,5% Stimmanteil, hatte alle ihr zustehenden Bezugsrechte ausüben wollen. Doch die Hausbank der KWE vergass, den Auftrag zur Ausübung der Bezugsrechte an die mit der Kapitalerhöhung beauftragten Banken zu senden. Damit wurden die entsprechenden Bezugsrechte nicht rechtsgültig ausgeübt. Der KWE Beteiligungen wurden in der Folge keine Aktien zugeteilt. ( Lesen Sie hier mehr. )
Leclanché: Der Energiespeicherspezialist Leclanché ist von der Übernahmekomission dahingehend benachrichtigt worden, dass der Mehrheitsaktionär Fefam im Zuge der geplanten Umwandlung von Schulden in Aktien den Minderheitsaktionären kein Übernahmeangebot vorlegen muss. Fefam kommt durch die Umwandlung auf eine Beteiligung von 64,3%. ( Lesen Sie hier mehr. )
Airopack: Der Verpackungsmaschinenhersteller Airopack will seine Bilanz mit einer Kapitalerhöhung sanieren. Im ersten Halbjahr 2019 sollen dem Unternehmen über die Herausgabe von Bezugsrechten brutto 117 Mio. € zufliessen. Grossaktionär Apollo Funds will seine Bezugsrechte vollständig ausüben und allfällig von den Aktionären nicht übernommene Aktien zeichnen. Zudem gibt Apollo Funds Airopack einen kurzfristigen Überbrückungskredit im Umfang von 25 Mio. €. Quint Kelders gibt sein Amt als CEO ab.
Eastern Property: Der Immobilienentwickler Eastern Property Holdings (EPH) hat in den ersten neun Monaten 2018 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode einen leicht niedrigeren Mietertrag erzielt. Die Nettomieteinnahmen gingen von 52,1 auf 51,6 Mio. $ zurück.
VZ Holding: Der Vermögensberater VZ Holding hat Simon Tellenbach zum neuen Leiter des Firmenkundengeschäfts und Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Tellenbach arbeitet seit 2005 für die VZ Holding und führt derzeit die VZ Vorsorge. Er ersetzt Urs Feldmann, der per Ende April 2019 auf eigenen Wunsch aus der Geschäftsleitung austreten wird.
MCH Group: Die Messebetreiberin MCH Group senkt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2018. Neu erwartet sie vor Sondermassnahmen ein negatives Ergebnis von mindestens 14 Mio. Fr. Bisher war sie noch von einem Minus im einstelligen Millionenbereich ausgegangen. Die hauptsächlichen Gründe für die Verschlechterung des erwarteten Ergebnisses im Vergleich zur Prognose von Anfang September liegen im Rückgang bei den Publikumsmessen Züspa und Comptoir Suisse.
Von Roll: Die in der Energietechnik tätige Von Roll baut die Aktivitäten im Markt der Elektromobilität aus. Dafür gründet sie eine eigene Gesellschaft, die sich dieses Geschäftsfeldes annehmen soll. Von Roll steht zudem in Abschlussverhandlungen für verschiedene Grossaufträge mit renommierten Fahrzeugherstellern.
SMI-Markttechnik: Mittelfristiger Trend auf dem Prüfstand

Die kräftigen Gewinne zum Wochenauftakt ändern vorerst nichts an der grundsätzlichen Ausgangslage. ( Lesen Sie hier mehr. )
Ausblick – Die wichtigsten Makroindikatoren der Woche
Am Montag wird in den USA der ISM Manufacturing PMI, einer der wichtigsten Frühindikatoren für das verarbeitende Gewerbe in den USA, veröffentlicht. Nach den enttäuschenden Konjunkturdaten in Europa und Japan dürften die Marktteilnehmer ein besonderes Augenmerk auf das Barometer werfen. Ebenfalls im Fokus stehen die ISM Prices Paid, die Anhaltspunkte zur Entwicklung der Teuerung liefern dürften.
Am Dienstag folgt der ISM New York Business Conditions Index. Am Mittwoch werden der ISM Non-Manufacturing und der Gesamt-PMI, der die Industrie- und die Dienstleistungskomponente umfasst, veröffentlicht. Die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft und die Arbeitsstückkosten sind ebenfalls ein Thema.
Am Donnerstag stehen Daten zum Arbeitsmarkt im Zentrum: Die Erstanträge auf Arbeitslosenversicherung, die Continuing Jobless Claims sowie der Arbeitsbericht von ADP zeigen, wie robust die US-Jobsituation ist. Ebenfalls publiziert wird der Bestellungseingang (Factory Orders). Am Freitag folgen die Arbeitslosenquote, die Anzahl neu geschaffener Stellen ausserhalb der Landwirtschaft (Nonfarm Payrolls) und die Veränderung der mittleren Stundenlöhne (Average Hourly Earnings).
In der Eurozone werden zum Wochenbeginn der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sowie der Sentix-Index des Investorenvertrauens publiziert. Die Produzentenpreise werden am Dienstag veröffentlicht. Der Dienstleistungs- und der Gesamt-PMI folgen am Mittwoch, ebenso die Daten zum Detailhandelsumsatz in der Eurozone. Am Freitag schliesslich dürfen die Marktteilnehmer die BIP-Zahlen für das dritte Quartal erwarten.
In der Schweiz werden am Mittwoch Daten zur Entwicklung des realen Detailhandelsumsatzes veröffentlicht. Der Konsumentenpreisindex folgt am Dienstag. Zum Wochenausklang werden die Fremdwährungsreserven der Nationalbank bekanntgegeben.
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