Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Freitag, 06. März 2020
Overnight
USA
Der US-Aktienmarkt hat am Donnerstag, nach einem starken Vortag, wieder deutlich eingebüsst. Die Angst vor dem Coronavirus sorgt für Unsicherheit. Wohl nicht zuletzt, weil Kalifornien wegen des Virus den Notstand ausgerufen hat. Der Dow Jones Industrial verlor 3,6% auf 26’121. Der breitere S&P 500 schloss 3,4% tiefer bei 3024, und der technologielastige Nasdaq 100 fiel 3,1% auf 8672.
Zu den grössten Verlierern im Dow gehörte das Industrieunternehmen United Technologies, dessen Aktien einen Abschlag von gut 9% verbuchten. Auf den tiefsten Stand seit Ende 2017 fielen die Titel des Flugzeugbauers Boeing, die gut 8% tiefer aus dem Handel gingen.
Ebenfalls schwach tendierten Banken. Die Aussicht auf anhaltend niedrige Zinsen führte bei Goldman Sachs und JPMorgan zu Kursverlusten von je knapp 5%.
Einzig die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance schloss im Dow Jones Industrial im Plus (+0,18%).
Asien
Auch die asiatischen Börsen können sich dem aus den USA vorgegebenen Abwärtstrend nicht entziehen. In Japan geben der Nikkei 225 und der breitere Topix je 2,9% nach.
In Hongkong sackt der Hang Seng 2,3% ab, der koreanische Kospi liegt 2,2% unter dem Vortag. Etwas stabiler zeigt sich der chinesische CSI 300 mit einem Verlust von 1,2%.
Der australische ASX 200 büsst mit 2,8% ebenfalls deutlich ein.
News Vorbörse Schweiz
Landis+Gyr: Der Messtechnikspezialist Landis+Gyr wechselt den Chef aus. Per 1. April übernimmt Werner Lieberherr als CEO. Richard Mora verlässt die Gruppe im gegenseitigen Einvernehmen. Der 59-jährige Lieberherr war bis letzten Herbst CEO des deutschen Automobilzulieferers Mann+Hummel. (Lesen Sie hier mehr.) -
Calida: Die Wäsche- und Sportbekleidungsherstellerin Calida hat den Nettoumsatz 2019 um 1,7% auf 404,3 Mio. Fr. verbessert. Der Onlineumsatz nahm um ein Fünftel zu und erreichte einen Anteil von 12,6%. Der Betriebsgewinn (Ebit) erhöhte sich im Jahresvergleich 9% auf 23,6 Mio. Fr., die Ebit-Marge stieg von 5,3 auf 5,8%. Der Gewinn nahm dagegen 6,8% auf 16,6 Mio. Fr. ab. Die Dividende wird auf 0.80 Fr. belassen. 2020 sollen sich Umsatz und Profitabilität weiter verbessern. (Lesen Sie hier mehr.)
Starrag: Der Werkzeugmaschinenhersteller Starrag hat 2019 einen Rückgang des Betriebsgewinns (Ebit) um knapp 57% auf 4,8 Mio. Fr. verzeichnet. Die operative Marge sank auf noch 1,1%. Belastet wurde das Ergebnis vor allem von Restrukturierungskosten. Der Gewinn fiel dank einem Steuereffekt nur 18% auf 6,9 Mio. Fr. Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 1 Fr. erhalten. Der Umsatz stieg wie bereits bekannt 8% auf 418 Mio. Fr. Für 2020 ist Starrag zurückhaltend, weil der Auftragseingang um rund ein Viertel zurückging. (Lesen Sie hier mehr.)
Starrag: Hauptaktionär Walter Fust wird das Verwaltungsratspräsidium auf die kommende Generalversammlung hin an Michael Hauser, CEO von Tornos, abtreten. Fust bleibt Vizepräsident. (Lesen Sie hier mehr.)
SFS: Der Komponentenfertiger SFS hat 2019 den Gewinn 6,5% auf 206,5 Mio. Fr. gesteigert. Die Dividende soll von 2 auf 2.10 Fr. angehoben werden. Nach einer Steigerung im zweiten Halbjahr resultierte im operativen Ergebnis noch ein Rückgang um 1,6% auf 239,1 Mio. Fr. Die Marge sank von 14 auf 13,4%. Der Umsatz (+2,5% auf 1,78 Mrd. Fr.) ist seit Januar bekannt. Für 2020 stellt SFS ein Umsatzplus von 0 bis 2% und eine Ebit-Marge zwischen 12 und 14% in Aussicht. Mittelfristig werden neu 3 bis 6% Wachstum und eine Ebit-Marge von 13 bis 16% angepeilt. (Lesen Sie hier mehr.)
Zug Estates: Die Immobiliengesellschaft Zug Estates hat im letzten Jahr den Gewinn nahezu verdoppelt auf 76 Mio. Fr. Höher ausgefallen sind der Liegenschaftenertrag und der Gewinn aus dem Verkauf von Stockwerkeigentum. Der Gewinn ohne Neubewertung stieg 9,6% auf 31,4 Mio. Fr. Die Aktionäre erhalten eine von 28 auf 44 Fr. erhöhte Dividende. Darin enthalten sind 13 Fr. Sonderdividende aus dem Verkaufserfolg des Promotionsprojekts Aglaya. Für 2o2o wird eine markante Steigerung des Betriebsergebnisses vor Abschreibung und Neubewertung erwartet. (Lesen Sie hier mehr.)
SMI: Markttechnik: Erholung stirbt jung

Nach einem kurzen Ausflug an den oberen Rand seines statistisch wahrscheinlichen Schwankungskorridors nimmt der Swiss Market Index den vorherigen Trend wieder auf. Lesen Sie hier mehr.»
Ausblick Unternehmen
Die kommende Woche steht ganz im Zeichen der Jahresabschlüsse kleinerer und mittlerer Unternehmen. Mehr als dreissig Gesellschaften geben ihre Zahlen bekannt. Aufgrund der Unsicherheiten rund um die Verbreitung des Coronavirus dürfte bei vielen von ihnen weniger das vergangene Jahr, sondern vielmehr der Ausblick auf das laufende im Zentrum stehen.
Den Auftakt macht am Montag der Hersteller von Antrieben für die Klima und Lüftungstechnik Belimo. Er wird, wie schon im Januar angekündigt, für 2019 ein gutes Ergebnis vorlegen. Ob er erstmals Zahlen zum neuen Produktbereich Sensoren publiziert, ist noch offen. Der Gewinn wird aufgrund eines Sondereffekts aus der vom Volk gutgeheissenen Steuerreform deutlich höher ausfallen als erwartet. Ebenfalls zum Wochenauftakt berichtet der Maschinenbauer Tornos über den Geschäftsverlauf 2019.
Am Dienstag folgt Geberit. Der führende Sanitärtechniker wird für 2019 solide, aber unspektakuläre Zahlen präsentieren – das legen die im Januar publizierten Umsatzzahlen nahe. Die Ebitda-Marge dürfte, wie angekündigt, den ausgesprochen hohen Wert von 29% erreichen.
Das Vertrauen der Anleger ist beim Backwarenhersteller Aryzta noch nicht zurückgekehrt. Der Verkauf eines Grossteils der Beteiligung am französischen Tiefkühlprodukthersteller Picard vermochte Investoren noch nicht zu beruhigen, entsprechend interessiert der Ausblick.
Beim Flughafen Zürich dürfte 2020 nach einem Passagierrekord im Jahr 2019 gedämpfter ausfallen. Die Apotheken- und Logistikgruppe Galenica, das Industrieunternehmen Huber+Suhner, der Textilmaschinenhersteller Rieter, der Sensorhersteller Sensirion, der Medienkonzern TX Group, das Industrieunternehmen Schweiter sowie die Banken BPDG und die liechtensteinische VP Bank berichten ebenfalls am Dienstag.
Am Mittwoch steht einer der weniger Profiteure der Coronakrise im Fokus: Die Herstellerin von Medizinalbedarfsartikeln IVF Hartmann berichtet über den Geschäftsverlauf. Sie hat kürzlich eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Produkten zur Infektionsprävention gemeldet. Der Aktienkurs nimmt einen positiven Ausblick mindestens teilweise vorweg. Die Beteiligungsgesellschaft Pargesa sowie die Immobilienunternehmen Plazza und SF Urban, ehemals Swiss Finance & Property Investment, berichten ebenso wie der Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach , das Industrieunternehmen Von Roll und die Walliser Kantonalbank zur Wochenmitte. Bei Letzterer dürfte das Zinsgeschäft ebenso unter Druck sein wie bei der Konkurrenz.
Am Donnerstag geht der Reigen der Ergebnisse mit dem Pharmaunternehmen Vifor Pharma, der Versicherungsgesellschaft Baloise und der Industriegruppe Cicor weiter. Der Reisedetailhändler Dufry berichtet ebenfalls am Donnerstag. Er dürfte übermässig von der aktuellen Krise betroffen sein. Etwas ruhiger ist es um den Solarausrüster Meyer Burger geworden. Anleger achten am Donnerstag wohl gespannt auf den Auftragseingang. Bei den Banken Clientis und LLB dürfte das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ausfallen.
Zum Abschluss der Woche berichten am Freitag das Biochemieunternehmen Bachem, der Handyspezialist Mobilezone, der Chipentwickler U-Blox und der Finanzbroker Compagnie Financière Tradition (CFT) über das abgelaufene Geschäftsjahr.
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