Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Montag, 06. April 2020
Overnight
Asiatische Börsen
Die asiatischen Aktienmärkte sind mehrheitlich positiv in die neue Woche gestartet. Im heutigen Handel notieren die meisten im Plus. Kommentatoren verweisen darauf, dass die Zahl der Todesopfer in einigen globalen Epizentren am Sonntag zurückgegangen sei.
Teils dürften die Avancen einfach auch eine Reaktion auf vorangegangene Einbussen sein. Japan zum Beispiel blickt auf eine Serie von fünf Verlusttagen zurück. Im heutigen Nachmittagshandel notieren der Nikkei 225 und der breiter gefasste Topix jedoch 2,6 und 2,4% über dem Schlussstand vom Freitag.
Ebenfalls im Plus steht der Hang Seng in Hongkong, und zwar mit 1,1%. Die Börsen auf dem chinesischen Festland sind heute Montag wegen eines Feiertags geschlossen.
Wallstreet
An Wallstreet hielt die Nervosität bis zum Handelsschluss der vergangenen Woche an. Abgesehen davon, dass in diesen unsicheren Zeiten lieber mit etwas knapperen Beständen ins Wochenende gegangen wird, kamen am Freitag noch weitere besorgniserregende Daten vom US-Arbeitsmarkt hinzu.
So schloss der Dow Jones Industrial den letzten Handelstag der Vorwoche 1,7% ermässigt auf 21’052,5. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,5% auf 2488,7 nach, der Nasdaq Composite ebenfalls 1,5% auf 7373,1.
Ein zweites Diskussionsthema ausser Covid-19 bildete am Freitag erneut der Ölpreis. Medienberichte sprechen von einem weiteren Krisentreffen führender Förderstaaten zur Einschränkung des Angebots. Trotzdem gaben Ölaktien wie Chevron (–1,3%) und ExxonMobil (–3%) einen Teil ihres hohen Vortagesgewinns ab.
Weitere Tagesverlierer vom Freitag sind unter anderem American Express (–4%) und UnitedHealth (–4,6%).
Zu den Gewinnern im Dow gehörten ausser Pfizer (+2,3%) auch Walmart (+0,7%). Das Abschneiden von Walmart wurde damit erklärt, dass Hamsterkäufe der US-Verbraucher den Umsatz kräftig angekurbelt hätten.
Avanciert sind auch die am Nasdaq gehandelten Titel von Tesla. Sie zogen dank Auslieferungszahlen über den Erwartungen 5,6% auf 480.01 $ an. Das laufende zweite Quartal dürfte für das finanziell dünn gepolsterte Unternehmen wegen der Coronakrise allerdings hart werden, warnen Analysten.
News Vorbörse Schweiz
Burkhalter: Der Elektrotechniker Burkhalter hat 2019 wie bereits erwartet trotz mehr Umsatz weniger verdient. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank 11,2% auf 27,3 Mio. Fr., der Gewinn 5,2% auf 22,3 Mio. Fr. Die Ebit-Marge beträgt nach 6,1% im Vorjahr neu 5,4%. Der Umsatz stieg indes von 501,6 auf 505,9 Mio. Fr. Der Preisdruck in der Branche halte sich trotz guter Auftragslage hartnäckig. Als Dividende schlägt Burkhalter der Generalversammlung 3.70 pro Aktie vor. (Lesen Sie hier mehr.)
Medacta: Der Gelenkimplantathersteller Medacta weist für 2019 einen bereinigten Ebitda von 91,5 Mio. € aus (2018: 87,9 Mio. €). Das Ergebnis liegt unter den Erwartungen. Die bereinigte Ebitda-Marge liegt mit 29,5% unter der bereits nach unten korrigierten, eigenen Prognose von rund 30%. Der Ertrag stieg um 38 Mio. € auf 310,6 Mio. €. Wegen Covid-19 sieht sich Medacta ausserstande, einen kurzfristigen Ausblick zu geben. Mit einer Erholung rechnet Medacta ab Ende 2020. (Lesen Sie hier mehr.)
Ems-Chemie: Die auf Hochleistungspolymere spezialisierte Ems-Chemie meldet für das erste Quartal einen Umsatzrückgang von 17,8% auf 496 Mio. Fr. Organisch sind es 12,8% weniger als in der Vorjahresperiode. Die Ebitda- und die Ebit-Marge hätten dagegen knapp unter Vorjahr gehalten werden können. Dennoch muss Ausblick eines Ebit ungefähr auf Vorjahresniveau aufgegeben werden. Die Guidance lautet unter Vorjahr. (Lesen Sie hier mehr.)
Romande Energie: Der Westschweizer Stromversorger Romande Energie hat 2019 deutlich weniger verdient. Bei stagnierendem Umsatz von 593,2 Mio. Fr. (Vorjahr: 597,6 Mio. Fr.) ging der Gewinn um 32,7% auf 36,4 Mio. Fr. zurück. Für 2020 wird ein tieferes operatives Ergebnis erwartet. Die Dividende für 2019 soll mit 36 Fr. pro Aktie unverändert bleiben. (Lesen Sie hier mehr.)
Geberit: Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2020 mit 798 Mio. Fr. 1,5% mehr Umsatz gemacht. In Franken gerechnet lag der Umsatz allerdings 3,9% tiefer. Negative Effekte wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben sich ab der zweiten Märzhälfte bemerkbar gemacht, namentlich durch die Stilllegung der Baustellen in diversen Ländern. (Lesen Sie hier mehr.)
Cosmo: Die israelische RedHill Biopharma, an der das Pharmaunternehmen Cosmo eine «substanzielle» Beteiligung hält, hat die Zulassung für den sofortigen Compassionate Use von Opaganib zur Behandlung von Covid-19 in Italien erhalten. Opaganib soll zur Behandlung von Patienten mit bestätigter Covid-19-Infektion und lebensbedrohenden klinischen Zuständen eingesetzt werden.
AMS: Der Chiphersteller AMS hat ein Aktienrückkaufprogramm ab kommendem Mittwoch angekündigt. Damit sollen bis Anfang Dezember 2021 bis zu 5% des Grundkapitals zurückgekauft werden, wie AMS in einer Mitteilung schreibt. (Lesen Sie hier mehr.)
UBS: Die Grossbank UBS hat im Zuge der finanziellen Unterstützung von Schweizer Unternehmen wegen der Coronakrise bisher 23’000 Anträge im Umfang von 1,8 Mrd. Fr. bewilligt. Die Kredithöhe betrug laut CEO Sergio Ermotti im Schnitt 200’000 Fr.
Sunrise: Der Telecomkonzern Sunrise will stark in den Ausbau des Glasfasernetzes investieren. Man wolle 60% der Bevölkerung mit Glasfaser erreichen, heute sei man bei 35%, sagt Sunrise-CEO André Krause im Interview mit der «NZZ am Sonntag».
ObsEva: Beim Biotech-Unternehmen ObsEva wird Fabien de Ladonchamps per 10. April zum neuen Interims-Finanzchef. CFO Tim Adams hat seinen Rücktritt angekündigt, um sich neuen Aufgaben zu widmen.
Forbo: Der Mischkonzern Forbo verzichtet wegen der unsicheren Situation rund um das Coronavirus auf einen Ausblick für das laufende Jahr. Er hatte ursprünglich mit einem leichten Rückgang beim Umsatz (2018: 1,28 Mrd. Fr.) und einem etwas höheren Gewinnrückgang (2018: 138 Mio. Fr.) gerechnet. An der Generalversammlung vom Freitag bestätigten die Aktionäre eine Dividende von 23 Fr. je Aktie für 2019. (Lesen Sie hier mehr.)
TX Group: Das Verlagshaus TX Group streicht die Dividende für das laufende Geschäftsjahr. Wegen des Einbruchs der Inserateinnahmen hat das Unternehmen vor kurzem Kurzarbeit eingeführt. An der Generalversammlung vom Freitag haben die Aktionäre der Dividende für 2019 von 3.50 pro Aktie zugestimmt und die ehemalige Ständerätin Pascale Bruderer sowie den abtretenden CEO Christoph Tonini in den Verwaltungsrat gewählt. (Lesen Sie hier mehr.)
Hypothekarbank Lenzburg: Die Hypothekarbank Lenzburg hat einen weiteren Abnehmer für ihr Kernbankensystem Finstar gefunden. Ab Ende März 2021 wird die Caisse d’Epargne Riviera ihre Geschäfte über Finstar abwickeln.
Cicor Technologies: Das Technologieunternehmen Cicor führt die Generalversammlung vom 16. April ohne Aktionäre durch.
Inficon: Die Aktionäre des Technologieunternehmens Inficon haben an der Generalversammlung am Freitag der Ausschüttung einer Dividende von 18 Fr. pro Aktie zugestimmt und den Verwaltungsrat samt dem Präsidenten für ein weiteres Jahr gewählt.
Ausblick – Die wichtigsten Makroindikatoren der Woche
Im Euroland erscheint am Montag die Sentix-Umfrage für den April. Nach dem Rückgang im März wird erneut eine deutliche Verschlechterung prognostiziert. Am selben Tag wird der Auftragseingang der deutschen Industrie bekanntgegeben. Am Dienstag werden, ebenfalls aus Deutschland, die Produktionsdaten für das produzierende Gewerbe verkündet. Bei diesen «harten» Konjunkturdaten wird für den Februar erst mit einem leichten Minus gerechnet. Am Donnerstag wird die Zusammenfassung der EZB-Ratssitzung veröfentlicht. Zudem stehen der deutsche Leistungsbilanzssaldo sowie das britische BIP an.
In der Schweiz informiert die Schweizerische Nationalbank am Dienstag über die Devisenresreven. Am Mittwoch veröffentlicht das Seco die Arbeitsmarktdaten für den März.
In den USA stehen diese Woche folgende Makroindikatoren auf dem Programm: am Dienstag die Konsumentenkredite, am Mittwoch die Fed Minutes, am Donnerstag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Erzeugerpreise und am Freitag die Verbraucherpreise.
In China erfahren wir am Dienstag mehr über die Devisenreserven und am Freitag über die Erzeuger- und die Verbraucherpreise.
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