Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Freitag, 19. August 2022
Overnight
USA
Die US-Aktienmärkte machen keine grossen Sprünge. Die Stimmung ist fragil, nachdem die US-Notenbank Fed signalisiert hat, dass die inflationshemmenden Zinserhöhungen trotz einer sich abschwächenden Wirtschaft fortgesetzt werden sollten. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Gewinn von 0,1% bei 33’999 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,2% auf 4284 Punkte. Der technologielastige und zinssensible Nasdaq 100 gewann 0,3% auf 13’506 Punkte.
Aus Unternehmenssicht standen die Aktien von Cisco als Dow-Spitzenreiter mit einem Kurssprung von 5,8% im Fokus. Der Netzwerkausrüster schnitt im abgelaufenen Quartal dank nachlassender Probleme bei der Chipversorgung besser als erwartet ab und gab eine positive Umsatzprognose für das laufende Vierteljahr. Die Titel von Wolfspeed stiegen knapp 32%. Der Hersteller von Halbleitern gab einen optimistischen Ausblick auf das erste Geschäftsquartal.
Die Aktien von Kohl’s gaben 7,7 % nach. Der Einzelhändler enttäuschte mit einer gesenkten Gewinnprognose. So dürfte der Gewinn im kommenden Jahr nicht einmal mehr halb so hoch sein wie bislang erwartet.
Die Anteilscheine von Bed Bath & Beyond sackten gut 20% ab, nachdem der aktivistische Aktionär Ryan Cohen einen Anteilverkauf angekündigt hatte. Sein Investmentvehikel RC Ventures will bis zu 7,8 Mio. Aktien des Einzelhändlers für Wohnungsausstattung veräussern.
Asien
In Asien zeigen sich die Aktienmärkte eher freundlich. In Tokio bleibt der Nikkei 225 unverändert, und der breiter gefasste Topix dreht o,3% ins Plus. Auf dem chinesischen Festland legt der CSI 300 0,1% zu, und der Shanghai Composite bleibt unverändert. Der Hang Seng steigt 0,5%, der koreanische Kospi gibt 0,4% ab.
News Vorbörse Schweiz
Mobilezone: Das Telecomunternehmen Mobilezone hat im ersten Semester den Umsatz 3,1% auf 499,6 Mio. Fr. gesteigert. Bereinigt um Währungseffekte betrug das Plus 8,5%. Der Betriebsgewinn zog fast 8% auf 34,7 Mio. Fr. an. Der Gewinn stieg knapp 9% auf 26 Mio. Fr. Im Gesamtjahr 2022 soll ein Ebit zwischen 70 und 80 Mio. Fr. erreicht werden. Neu stellt das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 6 bis 8% in Aussicht. (Lesen Sie hier mehr.)
U-Blox: Der Sensorenhersteller U-Blox hat in der ersten Jahreshälfte Rekordergebnisse erzielt. Der Umsatz stieg 53% auf auf 294,4 Mio. Fr. Der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe Ebit legte von 10,5 auf 57,4 Mio. Fr. zu, der Gewinn von 2,3 auf 45,8 Mio. Wegen der guten Geschäftsentwicklung erhöht U-Blox die Finanzziele fürs Gesamtjahr, die zuletzt Ende Mai angehoben wurden. Neu rechnet sie für 2022 mit einem Umsatzwachstum von 46 bis 54% (bisher 27 bis 39%) und einer Ebit-Marge von 16 bis 19% (bisher 10 bis 14%). (Lesen Sie hier mehr.)
PSP: Der Immobilienkonzern PSP Swiss Property hat im ersten Halbjahr den Liegenschaftsertrag 2,9% auf 157,8 Mio. Fr. gesteigert. Der Betriebsgewinn (Ebitda ohne Liegenschaftserfolg) fiel mit 155,1 Mio. Fr. 8,9% höher aus. Die Neubewertung der Liegenschaften hat eine Aufwertung um 131,9 Mio. ergeben, gegenüber 325 Mio. im Vorjahr. Der Gewinn von 227,2 Mio. Fr. lag damit 39% unter dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr erwartet PSP nun einen Ebitda ohne Liegenschaftserfolg von 290 Mio. Fr. (Lesen Sie hier mehr.)
PolyPeptide: Der Pharmazulieferer PolyPeptide hat im ersten Halbjahr den Umsatz mit 133,7 Mio. € stabil gehalten. Der operative Gewinn (Ebitda) sank dagegen um 38,2% auf 26,7 Mio. €. PolyPeptide hatte bereits Mitte Juli mitgeteilt, dass höhere Kosten für Rohmaterial, Energie, Verbrauchsgüter sowie Löhne noch nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Für das Gesamtjahr hat sie die Ziele gesenkt. Das Umsatzwachstum soll 8 bis 10% (bisher 12 bis 14%) erreichen. Die bereinigte Ebitda-Marge wird nun zwischen 22 und 25% erwartet (bisher 30%). (Lesen Sie hier mehr.)
Adval Tech: Der Autozulieferer Adval Tech hat im ersten Halbjahr den Umsatz mit 90,4 Mio. Fr. auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Markante Steigerungen bei Material-, Energie- und Transportkosten liessen den Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda von 9,7 auf 5,3 Mio. Fr. schrumpfen. Das Management verzichtet auf einen konkreten Ausblick für die zweite Jahreshälfte.
Sonova: Der Hörgeräte- und Audiospezialist Sonova übernimmt die Hörakustikgeschäftskette Hysound. Die chinesische Gruppe hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 230 Mio. Renminbi (rund 32 Mio. Fr.) erzielt. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. (Lesen Sie hier mehr.)
Vifor: Das Vifor-Joint-Venture Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP) und der Partner Cara Therapeutics haben von Swissmedic die Zulassung für Kapruvia erhalten. Die Therapie wird bei Patienten eingesetzt, die an einem mittelschweren bis schweren Juckreiz im Zusammenhang mit einer chronischer Nierenerkrankung (CKD) leiden und daher Dialyse erhalten.
Burckhardt Compression: Beim Industriekonzern Burckhardt Compression (BC) will Ex-CEO Marcel Pawlicek, der das Amt zehn Jahre lang innehatte, nun doch nicht in den Verwaltungsrat einziehen. Pawlicek hat sich entschieden, sich an der kommenden Generalversammlung 2023 nicht zur Wahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung zu stellen. Als Gründe werden seine gegenwärtigen Verpflichtungen und die Anzahl der Mandate, die er angenommen hat, genannt.
HLEE: Highlight Event and Entertainment (HLEE) hat im ersten Halbjahr ihren Umsatz 29,5% auf 268,5 Mio. Fr. gesteigert. Das Betriebsergebnis (Ebit) des Konzerns fiel wegen produktionsbedingter Konzernaufwendungen mit –7,6 Mio. Fr. ins Minus. (i.V. –4,6 Mio.).
SHL Telemedicine: Bei SHL Telemedicine ändert sich die Aktionärsstruktur. Die Aktionärsgruppe Alroy-Familie löst sich auf. Alroy hat beschlossen, ihren Aktionärbindungsvertrag mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Nebag: Die Beteiligungsgesellschaft Nebag hat im ersten Halbjahr 2022 – wie angekündigt – einen Verlust von 2,1 Mio. Fr. erwirtschaftet, nach einem Gewinn von 7,3 Mio. in der Vorjahresperiode. Die allgemein schwierige Wirtschaftslage mit inflationären Preisen und Lieferengpässen habe zu Korrekturen geführt. Für das zweite Halbjahr geht Nebag davon aus, dass der Inflationsdruck gegen Ende Jahr abnehmen wird.
Formulafirst: Die Beteiligungsgesellschaft Formulafirst ist in der ersten Jahreshälfte ebenfalls in die Verlustzone gefallen. Sie weist einen Verlust von 2,2 Mio. Fr. aus, nach einem Gewinn von 0,9 Mio. in der Vorjahresperiode. Das Ergebnis setzt sich zusammen aus negativem Ertrag von 1,9 Mio. Fr., operativen Ausgaben von 0,2 Mio. und Quellensteuern.
Ausblick Unternehmen
In der kommenden Woche stehen erneut einige Quartals- und Halbjahresabschlüsse an, allerdings eher aus der zweiten Reihe. Der Reigen geht erst am Dienstag los mit den Industrieunternehmen Aluflexpack, Arbonia, Feintool und Vetropack. Letztere hat in der Ukraine ein kriegsgeschädigtes Glaswerk, das für einen grossen Umsatzausfall sorgt. Daneben stehen der Medizintechnikkonzern Skan, Flughafen Zürich, Bank Linth und das Immobilienunternehmen Intershop mit Halbjahreszahlen auf dem Programm.
Ebenfalls aus dem Immobiliensegment rapportieren am Mittwoch Allreal und SF Urban. Hinzu kommen der Sensorhersteller Sensirion, die Liechtensteinische Landesbank (LLB) und der Industriekonzern Dätwyler, der einen Kursimpuls nötig hätte.
Am Donnerstag gibt es vom Umfang her am meisten zu verarbeiten, darunter die Immobilienfirmen SPS und Warteck Invest. Beim ehemaligen Börsenüberflieger Bachem stellt sich die Frage, ob die Talsohle schon durchschritten ist. Das Biopharmaunternehmen Evolva hat bereits verlauten lassen, man sei auf Kurs, um den angestrebten Jahresumsatz von 15 Mio. Fr. zu erreichen. Beim Verschlüsselungsspezialisten Kudelski und beim Biotechnologieunternehmen Molecular Partners wird interessant sein, ob sie es erneut in die schwarzen Zahlen schaffen.
Darüber hinaus stehen das soziale Netzwerk Asmallworld, die Beteiligungsgesellschaft Perrot Duval, die Finanzgruppe Valartis, der Versicherer Baloise und die Luzerner Kantonalbank auf dem Programm. Der IT-Dienstleister SoftwareOne schliesslich könnte mit einem Aktienrückkaufprogramm überraschen.
Weiter geht es am Freitag mit drei zusätzlichen Immobiliengesellschaften: Hiag, Zug Estates und Cham Group. Der Solarstromspezialist Edisun Power und der Metallverarbeiter SFS öffnen ebenfalls die Bücher. Wobei SFS zeigen könnte, dass zuletzt veröffentlichte Analystenkommentare übermässig pessimistisch waren.
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