Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Donnerstag, 16. Januar 2014
Overnight
Gute Nachrichten zur US-Konjunktur sowie erfreuliche Aussagen der Weltbank und der Bank of America Merrill Lynch haben die Kurse an der Wallstreet am Mittwoch weiter hochgetrieben. Der Dow Jones Industrial baute sein Vortagesplus 0,66% auf 16 481,94 aus. Der S&P 500 schloss 0,52% höher auf 1848,38 und damit auf einem Rekordhoch. Während des Tages stieg er bis auf 1850,84 und erreichte damit den höchsten Stand seiner Geschichte. Der Nasdaq 100 stieg 0,82% auf 3609,84, das ist ein Dreizehnjahreshoch.
Unter den US-Konjunkturdaten fand vor allem der Empire State Index Beachtung. Demnach hat sich die Stimmung in der Industrie im Bundesstaat New York im Januar überraschend deutlich aufgehellt und ist auf den höchsten Wert seit mehr als anderthalb Jahren gestiegen. In den USA insgesamt hat sich das Wirtschaftswachstum zum Jahresende hin etwas verstärkt, zeigt das Beige Book , das die Konjunkturumfragen in den zwölf Distrikten der Notenbank Fed zusammenfasst.
Für die globale Wirtschaft sind die Aussichten so gut wie schon lange nicht mehr, erklärt die Weltbank. Das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer stabilisiere sich, und die Industriestaaten befreiten sich aus ihrer jahrelangen Krise.
Nachdem am Dienstag die Grossbank J.P. Morgan zum vierten Quartal etwas bessere Zahlen als erwartet präsentiert hatte, legte nun Bank of America Merrill Lynch nach. Der Gewinn verdreifachte sich im vergangenen Jahr beinahe. Die Aktien erklommen während des Tages den höchsten Stand seit Mai 2010 und avancierten per saldo 2,27%. J.P. Morgan gewannen gut 3%, Goldman Sachs stiegen gut 1% und Citigroup knapp 2%.
Angesichts der Avancen in den USA stiegen die meisten Börsen in Asien, auch wenn dort Konjunkturdaten unterschiedlich ausgefallen sind. In Japan stieg der Nikkei 225 um 0,5%, während der Yen 0,3% verlor. Der Hongkonger Hang Seng kletterte 0,4% in die Höhe und der taiwanesische Taiex 0,5%. Im Gegensatz dazu sank der Shanghai Composite 0,1%. In Australien stieg der ASX 200 um 1%, trotz einem unerfreulichen Arbeitsmarktbericht.
News Vorbörse Schweiz
Richemont : Der Luxusgüterkonzern hat den Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (Oktober bis Dezember) um 3% auf 2,94 Mrd. € gesteigert. In Lokalwährungen betrug das Wachstum 9%. Die Schätzungen der Analysten wurden damit knapp verfehlt. In den ersten neun Monaten resultierte indes ein Plus von 4% auf 8,27 Mrd. €. Das Wachstum sei von negativen Währungseffekten beeinflusst worden, schreiben die Verantwortlichen von Richemont. Die Netto-Cash-Position per Ende Dezember betrug 4,3 Mrd. €, nach 3,9 Mrd. € Ende September und 3 Mrd. € im Dezember 2012. Zum Ausblick machte der Konzern keine konkreten Angaben. Lesen Sie hier mehr.
Autoneum : Der Zulieferer der Autoindustrie hat 2013 den Umsatz um 5,8% auf 2,05 Mrd. Fr. gesteigert. Das um Devestitionen und Lokalwährungen bereinigte Wachstum lag bei 9,9%. Die Schätzungen der Analysten wurden damit übertroffen. Ausserdem habe sich die Marge verbessert, heisst es in der Medienmitteilung. Autoneum erwartet, dass der Gewinn 2013 trotz der Einmaleffekte aus dem Verkauf der Tochterfirma in Italien um 40 Mio. Fr. über dem des Vorjahres liegen wird. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
Flughafen Zürich : Der Umsatz mit Passagieren des Flughafenbetreibers hat im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,8% auf 48,4 Mio. Fr. zugenommen. Pro Passagier ergibt das eine Zunahme um 0,5% auf 53.90 Fr. Aufs Gesamtjahr wurde ein Plus von 3,9% auf 537,9 Mio. Fr. erzielt. Pro Passagier ist der Umsatz um 3,7% auf 43.20 Fr. gewachsen.
Novartis: Der Streit zwischen dem Pharmakonzern und der deutschen Aposan über das Umfüllen des Augenheilmittels Lucentis in kleinere und billigere Spritzen geht weiter. Zwar entschied das Hamburger Landgericht zugunsten von Novartis. Aposan kündigte jedoch an, gegen diese Entscheidung vorzugehen. Die Aposan-Tochter Apozyt hatte im Auftrag von Apotheken bisher eine grössere Dosis des Augenmittels Lucentis gegen altersbedingte Netzhautablösung in kleinere und günstigere Fertigspritzen für einzelne Patienten umportioniert, ohne dabei die Zusammensetzung umzustellen.
SGS : Der Warenprüfkonzern SGS übernimmt Nemko Oy. Die finnische Sparte des Wettbewerbers Nemko beschäftigt 31 Mitarbeitende und hat 2013 einen Umsatz von 3,3 Mio. € erzielt. Das Angebot umfasst Dienstleistungen für Unternehmen aus der Telecom-, der Elektronik- und der Maschinenbaubranche. Nemko Oy betreibt die beiden grössten Testlabore für elektromagnetische Verträglichkeit in Finnland.
Gategroup : Das Catering-Unternehmen wird für drei weitere Jahre für die Belieferung der Langstreckenflotte der Norwegian Air Shuttle ASA verantwortlich sein. Gleichzeitig hat Gategroup die Verlängerung und Ausweitung der Zusammenarbeit mit der amerikanischen Delta Air Lines bekanntgegeben. Die Vereinbarung für alle Catering- und Versorgungsdienstleistungen von Gate Gourmet bis Ende 2013 ist um weitere fünf Jahre verlängert worden. Der Gesamtumfang der neuen Vereinbarung beläuft sich auf jährlich rund 125 Mio. Fr.
Georg Fischer : Der Industriekonzern modernisiert seine Giesserei in Singen. Das Produktionswerk von GV Automotive wird mit einer neuen Eisengussfertigungslinie für die Produktion von Lkw-Leichtbaukomponenten ausgerüstet. In die neue Anlage werden über die kommenden zwei Jahre 55 Mio. € investiert, Ende 2015 soll sie in Betrieb genommen werden. Durch die Modernisierung erhöhe sich die Effizienz, und der Energiebedarf werde deutlich verringert, schreibt Georg Fischer.
Therametrics : Die Pharmaforschungsgesellschaft hat seit Mitte Oktober 2013 Gespräche mit Biopharmaunternehmen über Lizenzierungsvereinbarungen geführt. 2014 soll es zu ersten Geschäftsabschlüssen kommen. Dabei geht es um Projekte im Bereich akuter und chronischer Atemwegerkrankungen sowie um Infektions- und hyperproliferative Leiden. Therametrics hat sich laut eigenen Angaben Patente für 32 Medikamentenkandidaten gesichert. Zudem habe sie in elf Fällen von den US-Behörden respektive der Europäischen Union den Status «Medikamente gegen seltene Krankheiten» erhalten.
Ausblick – Zinsen und Devisen
Der schwache US-Arbeitsmarktbericht sorgte vergangene Woche an den Bondmärkten für heftige Bewegungen. Staatsanleihen waren plötzlich wieder gefragt, die Renditen gerieten unter Druck. Zehnjährige US-Treasuries rentierten am Freitag nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten um 11 Basispunkte (Bp) weniger, im Wochenvergleich resultierte ein Minus von 14 Bp. Mit 2,86% waren die Renditen zurück auf dem Niveau von Mitte Dezember.
Für die nächsten ein bis vier Wochen erwarten die Zinsstrategen von ZKB im Schnitt eine Seitwärtsbewegung der Sätze, mittelfristig dagegen – auf vier bis sechs Monate – sei mit weiter moderat steigenden Renditen zu rechnen. Dafür spreche das anhaltend freundliche Konjunkturbild für das erste Halbjahr 2014, von dem die ZKB ausgeht. Für steigende Sätze spreche auch die US-Geldpolitik. Die Reduktion der Wertpapierkäufe werde ungeachtet der enttäuschenden Dezember-Arbeitsmarktdaten weitergehen. Das Fed werde sich nicht von einem einzelnen Monatswert vom Tapering-Kurs abbringen lassen.
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