Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Montag, 19. Mai 2014
Overnight
Die asiatischen Märkte starteten mit Verlusten in die neue Woche. Ein langsameres Wachstum der chinesischen Hauspreise schürte die Befürchtung, dass sich die Wirtschaftsaktivität in China weiter abkühlt. Der MSCI Asia Pacific gab 0,3% nach, und der Hang Seng verlor 0,4%. Der Shanghai Composite notierte über 1% im Minus. Auch in Tokio zeigten sich die Anleger zurückhaltend, und der Nikkei gab leicht nach (–0,2%). Bei den Einzelwerten standen die Aktien von Tokyo Electron im Fokus. Sie kletterten um 5,6% nachdem die Anteilscheine von Applied Materials am Freitag in die Höhe geschossen waren. Exportwerte wie Toyota, Mazda, Sony oder Panasonic gaben wegen des starken Yens bis zu knapp 2% nach.
USA: Nach dem jüngsten Rücksetzer von Rekordständen hat sich der US-Aktienmarkt am Freitag stabilisiert. Der Dow Jones Industrial schloss nach ruhigem Handel 0,3% höher. Er gab im Wochenverlauf gut 0,5% ab, nachdem er am Dienstag den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht hatte. Der S&P 500 ging am Freitag mit +0,4% aus dem Handel. Er war im Wochenverlauf erstmals über 1900 Punkte gestiegen. Der Nasdaq gewann 0,6%. Letztlich hätten gute Daten vom Häusermarkt das im Mai überraschend eingetrübte Verbrauchervertrauen in den Hintergrund gedrängt, hiess es am Markt. Die Aktien von J.C. Penney schossen rund 16% nach oben. Der Nettoverlust des Einzelhandelsunternehmens fiel geringer als von Analysten erwartet aus. Der Softwarehersteller Autodesk (+8%) übertraf zum Jahresauftakt die Umsatzerwartungen und hob seine Prognose für den Jahresumsatz an. Gemeinsam mit Applied Materials (+8%) führten sie den Nasdaq 100 mit deutlichem Abstand an. Auch das Fusions- und Übernahmekarussell in der Pharmabranche dreht sich weiter: Zuletzt wurde bekannt, dass Abbott Laboratories (–0,5%) für rund 2,9 Mrd. $ das chilenische Unternehmen CFR Pharmaceuticals kaufen will. Bei Verizon Communications konnten sich die Aktionäre indes über ein Kursplus von fast 2,5% freuen. Hier stützte die Mitteilung, dass Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway zum Stichtag 31. März 11 Mio. Aktien des Telecomkonzerns in ihrem Portfolio hatte.
News Vorbörse Schweiz
Swiss Life: Der Versicherer legt heute die BVG-Betriebsrechnung für 2013 vor. Die Prämieneinnahmen im BVG-Geschäft nahmen 13% auf 7,37 Mrd. Fr. zu, wie Swiss Life bereits anlässlich des Geschäftsabschlusses 2013 Ende Februar bekannt gegeben hatte. Die Versicherten profitierten von einer starken Anlagerendite von 3,7%. Die Gesamtverzinsung der Altersguthaben im Überobligatorium lag bei 2,2%, im Obligatorium bei 1,7%. Die Ausschüttungsquote (Legal Quote) an die Versicherten lag mit 93,1% über den gesetzlichen Mindestanforderungen von 90%.
Swisscom: Der Telekommunikationskonzern Swisscom hat am Freitag nach Börsenschluss ein öffentliches Kaufangebot für die Aktien PubliGroupe vorgelegt, zum Preis von 200 Fr. pro Stück (entsprechend rund 443 Mio. Fr.). Derzeit ist offen, ob Tamedia (zu der auch «Finanz und Wirtschaft» gehört) ihre Offerte von gegenwärtig 190 Fr. erhöhen will. Für Swisscom steht die komplette Übernahme der Suchplattform Local.ch im Vordergrund des Interesses. (Lesen Sie hier mehr.)
Transocean: Die Generalversammlung des in Zug ansässigen Erdölbohrkonzerns Transocean hat der Ausschüttung einer steuerfreien Dividende von 3 $ pro Aktie zugestimmt. Dagegen reichte es nicht zu einem qualifizierten Mehr für den Antrag, den Verwaltungsrat auf höchstens elf Mitglieder zu verkleinern sowie ein einfaches Mehrheitswahlrecht für unbestrittene Verwaltungsräte einzuführen.
Raiffeisen: Pierin Vincenz, CEO der Bankengruppe Raiffeisen, rechnet damit, dass sich im Zeitalter des automatischen Informationsaustauschs das heutige Bankgeheimnis auch im Inland nicht mehr wird halten können. «Die Schweiz darf auch für Schweizer kein Hort für unversteuertes Geld sein», sagte Vincenz in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Es werde «nicht machbar sein, ein internationales Konzept wie den automatischen Informationsaustausch in der Schweiz nicht anzuwenden». Dennoch müsse «die finanzielle Privatsphäre geschützt» bleiben.
Zurich Insurance Group: Der Versicherungskonzern Zurich wird konkreter in Sachen des im März angekündigten Personalabbaus: Es sei zu erwarten, dass rund ein Drittel der geplanten maximal 800 Stellen am Konzernhauptsitz in Zürich wegfallen werde, sagte Konzernchef Martin Senn in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Der Stellenabbau betreffe namentlich Teile des Managements am Hauptsitz und wenige Beschäftigte im europäischen Hauptsitz in Irland und England.
BKW: Der Energiekonzern BKW muss sein Kernkraftwerk Mühleberg nicht sofort abschalten. Das Stimmvolk des Kantons Bern hat die Initiative «Mühleberg vom Netz» deutlich abgelehnt. BKW will den Reaktor 2019 stilllegen.
Ausblick – Die wichtigsten Makroindikatoren der Woche
Schweiz: Für die Schweiz stehen diese Woche keine wichtigen Konjunkturdaten an.
Eurozone: Eine erste Schätzung der Einkaufsmanagerindizes (Purchasing Managers Index, PMI ) wird am Donnerstag veröffentlicht. Sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor wird mit einem leichten Anstieg gerechnet. Am Donnerstag beginnt die Wahl des Europäischen Parlaments , die bis Sonntag dauert. Bereits zum achten Mal können die Bürger der Europäischen Union in einer Direktwahl bestimmen, wie die 751 Sitze in Strassburg zu verteilen sind. Die Resultate der Ifo-Befragung in Deutschland erscheinen am Freitag.
USA: Am Mittwoch publiziert das Fed die Protokolle der Finanzmarktausschusssitzung von Ende April (Minutes) . Am Donnerstag werden die Verkäufe bestehender Eigenheime publiziert, die Verkaufszahlen zu den neuen Immobilien folgen einen Tag später. In beiden Fällen gehen Marktbeobachter von einer Zunahme aus.
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