Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Dienstag, 23. September 2014
Overnight
Sorgen über das Wirtschaftswachstum Chinas und schwache US-Häusermarktdaten haben die US-Börsen belastet. Der DJ Industrial schloss nach dem Rekord am Freitag 0,6% tiefer auf 17’172,68. Für den S&P 500 ging es 0,8% abwärts auf 1994,29, für den Nasdaq 0,95% auf 4061,23. Chinas Regierung schliesst grössere Konjunkturhilfen aus und will das Wachstum weiterhin durch gezielte Massnahmen stabilisieren. In den USA gingen die Hausverkäufe im August überraschend zurück. Sonst standen Übernahmen im Fokus. Merck KGaA aus Deutschland will alle ausstehenden Titel von Sigma-Aldrich für je 140 $ übernehmen. Die Valoren des US-Chemie- und Pharmaherstellers schnellten auf 136.40 $ hoch. Dresser-Rand, von Siemens geschnappt, stiegen 2,6%. Alibaba gaben nach dem fulminanten Börsenstart mehr als 4% nach. Yahoo büssten 5,6% ein. Sanford Bernstein stufte sie von «Out-» auf «Market-Perform» ab.
Japans Börse bleibt am Dienstag geschlossen. Im übrigen Asien ging es nach dem gestrigen Abschlag aufwärts. In Hongkong gewann der Hang-Seng-Index 0,3%, Schanghai rückte 0,7% vor. Unter den am Vortag schwachen Rohstoffen machte Kupfer mit einer o,7%igen Gegenbewegung auf sich aufmerksam. Der vorläufige Indikator für Chinas Herstellungssektor (Flash Purchasing Managers Index) stieg für August unerwartet auf 50,5, von 50,2 im Vormonat. Die Futures auf den US-Index S&P 500 traten auf der Stelle.
News Vorbörse Schweiz
Molecular Partners: Das Biotech-Unternehmen strebt an die Schweizer Börse. Die Aktien sollen im vierten Quartal an der SIX Swiss Exchange kotiert werden. Die in Schlieren bei Zürich domizilierte Molecular Partners ist auf Medikamente gegen Augenkrankheiten und Krebs spezialisiert. Mit dem IPO soll der Aufbau einer eigenen Produktpipeline und Technologieplattform ermöglicht werden. Das Unternehmen erwartet dank der Ausgabe neuer Aktien einen Mittelzufluss von rund 125 Mio. Fr. vor Mehrzuteilungsoption. Molecular Partners galt als IPO-Kandidat im Markt, wie «Finanz und Wirtschaft» in der Ausgabe vom 10. September berichtet hatte . Molecular Partners arbeitet in der Forschung und Entwicklung mit Pharmakonzernen wie Allergan, Roche und Janssen zusammen (lesen Sie mehr dazu hier ).
Loeb: Die Partizipationsscheine (PS) der Berner Warenhauskette werden per 1. Oktober 2015 von der Schweizer Börse SIX dekotiert. Ab diesem Datum werden die Anteilscheine von Loeb auf der ausserbörslichen Plattform OTC-X der Berner Kantonalbank (BEKB) gehandelt. Vor dem Wechsel wird eine beschränkte Anzahl PS zu einem festen Preis zurückgekauft und anschliessend vernichtet. Loeb begründet den Wechsel mit den geringen Handelsvolumen und zunehmenden Vorschriften für die Aufrechterhaltung der Kotierung. Gemessen an der Grösse der Gruppe entstünden überproportional hohe Kosten.
Myriad: Der Handysoftwareentwickler Myriad hat den Umsatz in den ersten sechs Monaten 1% auf 21,8 Mio. $ gesteigert. Auf Stufe Ebitda – vor einmaligen Posten und Restrukturierungkosten – verbuchte er 2,8 Mio. $ Gewinn. Auch die anderen Kennzahlen verbesserten sich deutlich: Der Betriebsverlust (Ebit) verringerte sich von 8,9 auf 1,2 Mio. $. Unter dem Strich resultierte ein Manko von 2,8 Mio. $, nach –10,6 Mio. $ im Halbjahr zuvor. Myriad rechnet nicht damit, im zweiten Semester profitabel zu werden (lesen Sie mehr dazu hier ).
BKW: Der Energiekonzern BKW lanciert eine Wandelanleihe über 165 Mio. Fr. mit Fälligkeit 2020. Der Erlös der vorrangigen, unbesicherten Wandelanleihe soll für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Die Wandelanleihe wird in rund 4,2 Mio. Namenaktien wandelbar sein, was etwa 8% des kotierten Aktienkapitals entspricht. Parallel dazu begibt die deutsche Eon eine Umtauschanleihe von 115 Mio. €, wandelbar in BKW-Aktien. Eon hält rund 7% an BKW.
Helvetia/Nationale Suisse: Das Kauf- und Tauschangebot der Versicherung für die Nationale Suisse ist zustande gekommen. Helvetia hält 81,22% der Nationale-Aktien, wie das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Der Kaufpreis umfasst eine Barkomponente von 52 Fr. und 0,068 Helvetia-Aktien. Die Nachfrist von zehn Tagen beginnt am 26. September und dauert bis zum 9. Oktober, 16 Uhr. Der Vollzug der Übernahme ist für den 20. Oktober geplant. Ende vergangener Woche hatte eine a.o. Generalversammlung von Helvetia dem Kauf zugestimmt. Die Offerte bewertet Nationale Suisse mit 1,4 Mrd. Fr.
Eastern Property Holdings: Die auf Immobilien in Russland spezialisierte Eastern Property Holdings (EPH) hat im ersten Halbjahr einen Verlust von 7,7 Mio. $ erwirtschaftet. Vor einem Monat hatte sie einen deutlich höheren Fehlbetrag von 10 Mio. $ in Aussicht gestellt. Die Nettomieteinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 9% auf 4,1 Mio. $. Doch EPH musste Wertberichtigungen in der Höhe von 7 Mio. $ verbuchen.
Ausblick Rohstoffe
Der Goldpreis fällt weiter
Am Montagmorgen notierte Gold bei 1215 $ je Feinunze. Am Freitag hatte es zeitweise noch über 1225 $ gehandelt. Der Preisverfall ging einher mit steigenden Renditen in den USA und einem stärkeren Dollar. Mit einer stärkeren US-Valuta wird Gold in anderen Währungen teurer, was die Nachfrage bremst. Und mit höheren Marktzinsen wird eine Anlage in dem Edelmetall unattraktiver, da es keine laufende Rendite bringt. Doch Gold fällt weiter, obwohl die Rendite zehnjähriger Treasuries gar gestiegen ist und sich der Dollarkurs knapp unter 1.29 $/€ stabilisiert hat. Im asiatischen Handel am Freitagmorgen sank der Goldpreis gar auf 1208 $ – der tiefste Preis seit Anfang Januar.
Silber reagiert noch volatiler als Gold auf die Währungs- und die Zinsentwicklung. Mit einem Preis von 17.72 $ je Feinunze kostet es ganze 23% weniger als zum Jahreshoch von 23.07 $. Zeitweise fiel der Preis auf 17.34 $, den niedrigsten Stand seit Juli 2010. Eine Unze Gold kauft nun fast siebzig Unzen Silber – so billig war Silber im Vergleich zu Gold seit Juni 2010 nicht mehr.
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