Der FuW-Morgen-Report
Morgen-Report vom Donnerstag, 10. März 2016
Overnight
Der höhere Ölpreis hat am Mittwoch die Aktienmärkte in den USA etwas gestützt. Der Dow Jones Industrial beendete den Tag mit 17’000 Punkten rund 0,2% im Plus. Der S&P 500 legte 0,5% auf 1989 Zähler zu. Der Technologieindex Nasdaq gewann 0,7% auf 4293 Punkte.
Zu den Gewinnern zählten unter anderem Chevron (+4,6%), Devon Energy (+7%) und Marathon Oil (+3,5%). Abseits des Energiesektors legten die Aktien von Pfizer zu. Der Pharmakonzern startete ein neues Aktienrückkaufprogramm. Air Transport Services Group gewannen zudem gar 16,7%. Der Luftfrachtdienstleister wird Flüge im Auftrag von Amazon durchführen.
Auf der Verliererseite fielen mitunter Chipotle Mexican Grill auf. Sie gaben 3,5%% nach. Die Imbisskette kämpft mit Lebensmittelbakterien in ihren Restaurants.
Auch in Asien haben sich Anleger insgesamt in Kauflaune gezeigt. Der MSCI Apex 50 gewann bis kurz vor Handelsschluss 0,8%. In Japan legte der Topix rund 1,6% und der Nikkei 225 rund 1,4% zu. Zudem stieg der Hang Seng aus Hongkong 0,6% und der Kospi aus Südkorea 1%. Unter den asiatischen Gewinnern fallen Energie- und Industriewerte wie CNOOC aus China (+2,4%) und CK Hutchison aus Hongkong (+1,4%) mit Avancen auf.
News Vorbörse Schweiz
Sunrise: Der Umsatz des Telecomkonzerns Sunrise fiel 2015 um 4,8% auf 1,98 Mrd. Fr., der Ebitda um 3,6% auf 616 Mio. Fr. Sunrise schreibt einen Verlust von 113 Mio. Fr. Es wird eine Dividende von 3 Fr. beantragt. Mit Blick auf das laufende Jahr gibt das Unternehmen detaillierte Ziele bekannt. Es werden ein Umsatz zwischen 1,89 und 1,93 Mrd. Fr. sowie ein adjustierter Ebitda zwischen 600 und 620 Mio. Fr. angepeilt. -
Sunrise: Olaf Swantee wird neuer CEO des Telecomkonzerns Sunrise. Der bisherige CEO Libor Voncina verlässt das Unternehmen im Mai. Ex-UBS-VRP Peter Kurer wird als Verwaltungsratspräsident nominiert. Lesen Sie hier mehr. -
Gategroup: Der Airline-Caterer Gategroup hat im vergangenen Geschäftsjahr aufgrund von Sondereffekten aus dem ersten Halbjahr einen deutlichen Verlust geschrieben. Die Dividende wird mit 30 Rp. pro Titel beantragt. Damit fällt sie um ein Drittel tiefer aus als im Vorjahr. Einen Ausblick für 2016 gibt das Unternehmen nicht. Der Umsatz des Airline-Caterers ist 2015 um 4,3% auf 2996,4 Mio. Fr. und der Ebitda um 15,5% auf 142,4 Mio. Fr. gefallen. Lesen Sie hier mehr. -
Helvetia: Die Versicherungsgruppe Helvetia verkleinert ihren Verwaltungsrat um drei auf zehn Mitglieder. Dies geschehe planmässig, nachdem die Integration der 2014 übernommenen Nationale Suisse weitgehend abgeschlossen sei, wie Helvetia am Donnerstag mitteilt. Nun verzichten John Martin Manser, Balz Hösly und Peter Kaemmerer auf die Wiederwahl für die nächste Amtsperiode.
Charles Vögele: Aspen Trust erhöht den Anteil am Modekonzern Charles Vögele auf 15,6%. Zuvor betrug er 13,97%. -
Kardex: Der Auftragseingang des Lagerlogistikers Kardex stieg 2015 um 13% auf 350.1 Mio. € und der Umsatz um 9,9% auf 338,5 Mio. €. Der Ebit erhöhte sich um rund 27% auf 36,3 Mio. €, und die Ebit-Marge betrug 10,7%, nach 9,3% im Vorjahr. Der Gewinn legte um rund 20% auf 28,5 Mio. € zu. Es wird eine Dividende von 3 Fr. beantragt, nach 2.30 Fr. im Vorjahr. Einen quantifizierten Ausblick für das laufende Jahr gibt das Unternehmen nicht. Lesen Sie hier mehr.
Kardex: Der Verwaltungsrat des Logistikunternehmens Kardex will wieder eine vollständige Trennung von strategischer und operativer Führung herbeiführen. Die Funktion des Delegierten des Verwaltungsrats soll ab der Generalversammlung aufgehoben werden. Felix Thöni werde in seiner neuen Funktion als Vizepräsident des VR ein Bindeglied zwischen der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat bleiben. Als Gruppen-CEO übernimmt im Mai der Remstar-Divisionsleiter Jens Fankhänle den Chefposten.
Liechtensteinische Landesbank: Der Geschäftsertrag der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) verringerte sich 8,3% auf 313,2 Mio. Fr. Der Konzerngewinn stieg dagegen 19,7% auf 86,3 Mio. Fr. (2.87 Fr. je Aktie). Die Bank verzeichnete einen zumindest reduzierten Nettoneugeldabfluss von 206 Mio. Fr. (Vorjahr –350 Mio. Fr.). Den Aktionären wird eine 6,7% höhere Dividende von 1.60 Fr. je Titel vorgeschlagen. Für das laufende Jahr rechnet LLB mit einem «weiterhin anspruchsvollen Umfeld». Einen quantifizierten Ausblick gibt das Finanzinstitut nicht. 2016 soll jedoch «eine Phase nachhaltigen profitablen Wachstums in den nächsten fünf Jahren» eingeleitet werden. Lesen Sie hier mehr.
SMI-Markttechnik: Frischer Schwung zu erwarten

Die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Nachmittag dürfte den Swiss Market Index aus der engen Tradingrange der Vortage befreien. Anleger müssen sich vor Fehlsignalen hüten. Lesen Sie hier mehr.
Ausblick Zinsen und Devisen
Dass sich die Schweizer Verbraucherpreise im Februar gegenüber Januar überraschend erhöht haben, dürfte «auf saisonale und nicht nachhaltige Effekte zurückzuführen sein», kommentiert die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und rechnet mit einem nur langsamen Anstieg. Starker Franken und niedrige Mineralölpreise würden die Teuerung bis Mitte 2017 im negativen Bereich halten, schätzt die ZKB. Sie hat ihre Inflationsprognose für 2016 auf –0,9% und für 2017 auf +0,2% reduziert, nach –0,5 und +0,7%.
Die Schweizer Zinsen am langen Ende bleiben niedrig. Die Durchschnittsrendite (Kassazins) für zehnjährige Bundesanleihen lag am Mittwoch bei –0,42%, nach –0,44% am Vortag. Auf der Monatsauktion der Eidgenossenschaft erzielte die aufgestockte Bundesanleihe mit Laufzeit bis 2049 eine Rendite von 0,26%, während die andere, 2030 fällige Tranche auf –0,094% kam. Im Vorfeld der heutigen EZB-Ratssitzung rechnen Marktbeobachter mit einem umfangreichen Paket geldpolitischer Massnahmen.
Andrew Bosomworth von Pimco erwartet, dass die EZB «ein bisschen was von allem» macht: mehr Liquidität, niedrigere Zinsen, umfangreichere Anleihenkäufe. Am einfachsten wäre es für die Liquiditätsversorgung, wenn die EZB entweder die Auflagen der verbleibenden gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) aufhebe oder neue drei- bis fünfjährige längerfristige LTRO (ohne Auflagen) platziere. Die EZB könnte den Einlagensatz von –0,3 auf –0,4% und den Hauptrefinanzierungssatz von 0,05 auf 0% senken und das Anleihenkaufprogramm von 60 Mrd. € auf 65 Mrd. pro Monat ausweiten. Bei einer weiteren Senkung des Einlagenzinses unter –0,5% könnten die Kosten höher werden als die volkswirtschaftlichen Vorteile.
Für die Deka Bank lässt sich nur vage abschätzen, was die EZB tun wird. Die grösste Einigkeit scheine hinsichtlich einer erneuten Senkung des Einlagensatzes zu bestehen, der womöglich gestaffelt werde. Wahrscheinlich sei auch eine Aufstockung der monatlichen Anleihenkäufe um bis zu 20 Mrd. €. Dazu müssten aber auch Unternehmensanleihen einbezogen und die Käufe von Staatsanleihen vom Kapitalschlüssel der EZB gelöst werden. Alternativ könnten langfristige Refinanzierungsgeschäfte mit negativem Zins in Betracht gezogen werden.
BNY Mellon Investment Management erwartet die Senkung des Einlagenzinses von –0,3 auf –0,4% und die Ausweitung der monatlichen Ankäufe auf 70 bis 75 Mrd. €. Denkbar wäre auch die Ausweitung des Ankaufprogramms bis 2017. Die Massnahmen könnten schrittweise eingeführt werden, um die Banken nicht unnötig zu stressen. Schliesslich seien es die Banken selbst, die die quantitative Lockerung an die Gesamtwirtschaft weitergeben müssten. Weniger wahrscheinlich seien zusätzliche Instrumente, um Rentenpapiere, einschliesslich Unternehmensanleihen, zu verknappen.
Die Analysten von Amundi halten es für unwahrscheinlich, dass der Euro durch eine erneute EZB-Zinssenkung, die den Finanzsektor weiter belaste, geschwächt werden kann. Die EZB könne die Probleme allein nicht lösen und müsse «neue Massnahmen», wie den Kauf von Unternehmensanleihen, in Betracht ziehen. Zudem sollten die Regierungen der Eurostaaten ihre Fiskalpolitik «intensiver synchronisieren und Reformen vorantreiben».
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