
Ersteinschätzung von Rainer Weihofen um 7.40 Uhr
Dass der Sanitärtechniker sein Ziel für das Umsatzwachstum in Landeswährungen im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erreicht hat, hatte er schon im Januar mitgeteilt. Am Ende stand ein Plus von 4,8% zu Buche. Der nun veröffentlichte Geschäftsbericht 2022 bestätigt die im Januar prognostizierte Marge auf dem Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Steuern (Ebitda) von rund 27%. Der mittelfristiger Zielkorridor von 28 bis 30% wurde damit zwar verfehlt, doch angesichts der schwierigen Umstände, die das vergangene Jahr mit sich brachte, ist das ein gutes Ergebnis. Dass es Geberit nicht gelungen ist, ihre stark gestiegenen Kosten für Rohmaterialien und Energie zeitgerecht an die Kunden weiterzugeben, ist Folge der mehrstufigen Vertriebskette in der Sanitärindustrie, in der sich Preiserhöhungen nicht von heute auf morgen durchsetzen lassen. Trotz rückläufigem Gewinn können sich Anleger auf eine leicht steigende Dividende freuen, und auch das Aktienrückkaufprogramm wird wie geplant fortgesetzt. Das laufende Geschäftsjahr wird für Geberit auch nicht einfach, denn die Baukonjunktur schwächt sich deutlich ab. Das Management hält aber unbeirrt an seinen Mittelfristzielen fest. Für Anleger ist das beruhigend.
Ersteinschätzung zu den Jahreszahlen – Geberit leidet unter hohen Kosten
Obwohl der Sanitärtechnikkonzern einen rückläufigen Gewinn verzeichnet, soll die Dividende weiter steigen.