Der Chart des TagesGrosse Ungewissheit beim Zinsausblick
Die Prognosen für die deutschen Kapitalmarktsätze sind breit gestreut wie selten zuvor.

Zehnjährige deutsche Bundesanleihen erreichten am letzten Handelstag des vergangenen Jahres ihr Renditehoch. Auf 2,57% beendeten sie eines der schwärzesten Anleihenjahre mit einem Paukenschlag. Nach dem starken Zinsanstieg sollte es im neuen Jahr eigentlich wieder abwärtsgehen. Zumal die Inflationsraten ihre Tops überwunden haben und sinken. Tatsächlich hat sich die zehnjährige Marktverzinsung in der ersten Handelswoche auf 2,27% abgeschwächt.
Aber die Aussichten sind äusserst ungewiss. Der Zinsausblick der vom Finanznachrichtenanbieter Bloomberg befragten Analysten ist so breit gestreut wie selten zuvor. Im Chart sind die Höchst-, die Tiefst- und die Mittelwerte der Umfrage aufgeführt. Erhoben wird sie jeweils am letzten Handelstag des Jahres. Prognostiziert wird die Rendite in zwölf Monaten. Demnach dürfte Ende 2023 die zehnjährige Rendite im Mittel auf 1,9% sinken.
Einige Analysten sagen aber auch voraus, dass sie noch weiter steigt, gegen 2,7%. Andere rechnen mit einer Rezession und damit verbunden mit einem Zinsrückgang bis 1,3%.
Der Chart zeigt, dass die Zinsanalysten das Risiko eines Zinsanstiegs von 2015 bis 2020 stets überbewertet haben. Teilweise lag die effektive Rendite sogar unter dem tiefsten Schätzwert. Aber diese Zeiten sind definitiv vorüber – oder doch nicht?
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