ObjektivHoli
Das Fest der Farben steht für Indiens bunte Gesellschaft – und es wird globaler.

Holi heisst Hochsaison – garantiert im Geschäft vor dem Farbenfest. Dieser Mann in Ahmedabad, im nordwestindischen Bundesstaat Gujarat, packt fleissig Rosa, Grün, Gelb, Orange ab, um die Nachfrage zu bedienen: An den Holi-Festivitäten, die dieser Tage auf dem Subkontinent beginnen, wird der Frühling begrüsst, und alle bewerfen sich friedlich-fröhlich mit dem knallbunten Staub – dieser überdeckt für eine Weile Klassen- und Kastenunterschiede, es wird ausgelassen gefeiert. Die Ähnlichkeiten zur hiesigen Fasnacht fallen ins Auge. Die wachsende südasiatische Diaspora sorgt dafür, dass sich auch dieser ursprünglich hinduistische Brauch ein Stück weit globalisiert. Die Welt wird indischer (siehe etwa 10, Downing Street, Familie Sunak), selbst wenn sich Bolly- gegen Hollywood nicht wirklich durchsetzen sollte: Indien ist mit gut 1,4 Mrd. Menschen nunmehr die grösste Nation, Pakistan (gut 240 Mio.) und Bangladesch (165 Mio.) sind auch gigantisch. Als die Briten 1947 Indien verliessen, zählte Ahmedabad noch weniger als eine Million Einwohner, heute sind es 6,4 Mio., mit Umland 9 Mio. Menschen. Ein halbes Dutzend Städte sind noch grösser, Millionenmetropolen gibt es über 60. Indian Studies werden zum Lehrgang mit Zukunft.
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