Der Chart des TagesInflationsdruck bleibt bestehen
Niedrige Teuerungsraten in den USA bedeuten nicht, dass ein rascher Rückgang ansteht.

Die Inflation in den USA ist im Oktober niedriger ausgefallen als im Vormonat. Und vor allem niedriger, als die meisten Analysten vorausgesagt hatten. Die Aktien- und die Anleihenmärkte reagierten euphorisch. Die Kurse sprangen in die Höhe. Erwartet wird, dass die US-Zentralbank die Leitzinsen nicht mehr viel weiter erhöhen wird und, vor allem, dass die Zinswende nach unten bald stattfindet.
Aber damit sollte nicht so schnell gerechnet werden. Zwar fällt die Konsumteuerung seit Sommer von Monat zu Monat niedriger aus, aber der Inflationsdruck bleibt dennoch hoch. Der von der Distriktnotenbank von Atlanta ermittelte Sticky Price CPI hat sich kaum verändert (im Chart: rote Linie). Er umfasst diejenigen Güter und Dienstleistungen im Konsumentenpreisindex, deren Preise sich erfahrungsgemäss nicht rasch ändern, auch wenn die Nachfrage nachlässt. Gemäss Atlanta-Fed machen sie bis zu 70% des Index aus. Vor allem Dienstleistungen – Reparaturen, Bau etc., aber auch Gesundheit und Erziehung – zählen dazu.
Die blaue Linie im Chart unterstreicht, dass die Preise im Tertiärsektor in der Tat die Inflation in den USA weiterhin antreiben. Selbst dann, wenn die üblichen Verdächtigen wie das Gesundheitswesen und die Wohnpreise herausgenommen werden.
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