Der Chart des TagesIT-Rally hängt an den Zinsen
Die Entlassungswelle bei den amerikanischen Tech-Unternehmen hat mit zu ihren kräftigen Kursgewinnen beigetragen.

Der massive Stellenabbau im amerikanischen Tech-Sektor hat für grosse Schlagzeilen gesorgt: Seit Ende 2021 sind rund 350’000 Beschäftigte allein in den USA entlassen worden. Und trotz der Entlassungswelle sind im IT-Sektor heute noch mehr Angestellte als vor der Coronapandemie beschäftigt, da in den vergangenen Jahren viele Stellen geschaffen worden sind.
Tech-Unternehmen haben eine grosse Bedeutung – doch das gilt weniger für den US-Arbeitsmarkt (der Anteil der im IT-Sektor Beschäftigten liegt bei lediglich 4%) als vielmehr für den US-Aktienmarkt. So hat die IT-Branche ein Gewicht von rund 30% im S&P 500, im Nasdaq-100-Index noch weit mehr.
Die Aktienanalysten der Deutschen Bank gehen davon aus, dass infolge der Lohnkostenersparnisse durch die Entlassungswelle die IT-Unternehmensgewinne um 3 bis 5% gesteigert werden könnten. Wohl auch deshalb haben die Technologiekonzerne im S&P 500 den Gesamtmarkt 2023 bislang um rund fünf Prozentpunkte übertroffen – allen voran Valoren wie Meta mit einem Kursfeuerwerk von fast 40% seit Jahresbeginn.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist nicht nur bei Meta, sondern insgesamt bei den IT-Gesellschaften damit wieder auf zuletzt stattliche 23 geklettert (vgl. hellblaue Kurve im Chart), also weit über ihren Zehnjahresdurchschnitt. Ob noch weiteres Kurspotenzial in den nächsten Monaten vorhanden ist, wird entscheidend von der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen abhängen. Fallende (langfristige) Zinsen könnten ihnen weiteren Schub verleihen (vgl. dunkelblaue Kurve).
Fehler gefunden?Jetzt melden.