Was zähltKampfpanzer entscheiden Kriege
Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine belegt: Ohne moderne Panzer funktionieren weder Offensive noch Defensive.

Wer geglaubt hatte, Panzer seien Waffensysteme von gestern, heute würden Schlachten in der Luft, im Cyberspace und im Weltall entschieden, reibt sich die Augen. Die Bitte der Ukraine an den Westen um moderne Kampfpanzer ist endlich erhört worden (was aus dem Schweizer Neutralitätsabseits etwas wohlfeil klingt). Um die Eindringlinge aus dem Land zu werfen, braucht die Ukraine solche geländegängigen Kampffahrzeuge. Erstmals kamen Panzer gegen Ende des Ersten Weltkriegs in grösserem Massstab zum Fronteinsatz; der damalige britische Marineminister Winston Churchill hatte sich federführend für die Entwicklung derartiger «Landships» eingesetzt. Die weitaus grösste Flotte an Kampfpanzern (also ohne gepanzerte Mannschaftstransportwagen und Schützenpanzer) aller Militärmächte besitzt Russland. Allerdings dürfte sie infolge der Verluste in der Ukraine womöglich kleiner sein als hier dargestellt und die ukrainische dank erbeuteter feindlicher Panzer etwas grösser. Die absoluten Zahlen besagen auch nichts zur Ausrüstung, etwa mit modernen Feuerleit- und Visiersystemen, ebenso wenig zur Logistik (Treibstoff, Munition, Wartung), zu Verfügbarkeit und Einsatzbereitschaft der Besatzungen und zur Qualität der Führung der Verbände. So dürfte es Südkorea kaum beunruhigen, dass das aberwitzig hochgerüstete Nordkorea das Dreifache an Panzern besitzt – sofern das stimmt.
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