Frühindikatoren der KonjunkturKonsumentenlaune im Euroraum trübt sich ein
Die Stimmung der Verbraucher in der Eurozone fällt im März unerwartet um 0,1 Punkte auf –19,2 Zähler.

Die Stimmung der Verbraucher in der Euro-Zone hat sich im März überraschend eingetrübt. Das Barometer für das Konsumklima fiel um 0,1 Punkte auf minus 19,2 Zähler, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der EU-Kommission hervorgeht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 18,3 Zähler erwartet. Das Barometer verharrt damit deutlich unter seinem langjährigen Durchschnittswert. Auf die Verbraucherlaune drücken insbesondere die hohen Lebenshaltungskosten im Euroraum.
Die Inflation hat zuletzt zwar geringfügig nachgelassen. Im Februar fiel sie auf 8,5% nach 8,6% im Januar. Das Ziel der EZB einer Teuerungsrate von zwei Prozent liegt damit jedoch immer noch weit entfernt. Die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert sind, stieg sogar auf 5,6% im Februar von 5,3% im Januar. Auch vor diesem Hintergrund hat die EZB laut dem niederländischen Notenbankchef Klaas Knot mit ihren Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation das Ende der Fahnenstange voraussichtlich noch nicht erreicht.
«Unser wirkliches Inflationsproblem ist die Kerninflation, die noch keine Anzeichen einer Abschwächung zeigt», sagte das EZB-Ratsmitglied zu Reuters. Die jüngsten Messungen für die Kernrate zeigten immer noch einen starken Aufwärtstrend an. Vorige Woche hatte die Europäische Zentralbank die Zinsen erneut um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten massgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, stieg damit von 2,5% auf 3%.
REUTERS
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