
Einschätzung von Siegmund Skalar um 9.40 Uhr
Der Turnaround von Kudelski lässt weiter auf sich warten. Das Unternehmen aus Cheseaux kann nicht nur nicht an die schwarzen Zahlen des Vorjahres anknüpfen: Kudelski bricht schlichtweg das Kerngeschäft mit Verschlüsselungen im TV-Bereich weg, und zwar mit hoher Geschwindigkeit. Das tatsächliche Resultat des Jahres 2022 liegt deutlich unter der jüngst gekappten Prognose und den bereits niedrigen Erwartungen. Das operative Ergebnis (Ebitda) hat sich mit 33,2 Mio. $ im Jahresvergleich halbiert, nachdem das Digital-TV-Geschäft nach einem vergleichsweise guten Jahr stark geschrumpft ist. Skidatas Ergebnis fällt ebenfalls enttäuschend aus, zumal Kudelski in der Gewinnwarnung noch von «zweistellig» steigendem Umsatz sprach, von dem aber nach Währungseffekten auch nur ein Rückgang (–1,4%) auf 280,2 Mio. $ übrig bleibt. Enttäuschend ist das Ergebnis bei Cybersecurity, da für das Jahr 2023 ursprünglich sogar der Break Even Point für den Wachstumsbereich im Raum gestanden hatte. Von dem ist man nun mit einem Betriebsverlust (vor Abschreibungen) von 14 Mio. $ weit entfernt. Gewinn aus dem Wachstumsbereich dürfte gemäss Prognose auch im kommenden Jahr nicht zu erwarten sein. Bei Digital TV wird das Ergebnis im Jahr 2023 ebenfalls weiter abnehmen. Da die Internet-of-Things-Sparte auf absehbare Zeit rote Zahlen schreibt, könnte wohl nur eine sehr gute Performance von Skidata ein weiteres Verlustjahr verhindern.
Einschätzung zu den Jahreszahlen – Kudelski bricht das TV-Geschäft weg
Das Tech-Unternehmen ist wieder in die roten Zahlen gerutscht. Der Betriebsgewinn schrumpft wegen des stark rückläufigen Kerngeschäfts im TV-Bereich um die Hälfte.