Der Chart des TagesMassiver Bewertungsabschlag
Der britische Aktienmarkt bleibt im historischen Vergleich deutlich unterbewertet.

Grossbritannien war im vergangenen Jahr einer Vielzahl von Belastungsfaktoren ausgesetzt. Nicht nur litt es – wie so viele andere Staaten auch – unter dem Anstieg der Inflationsraten und der deutlichen Straffung der Geldpolitik. Auch sorgten politische Turbulenzen, darunter das glücklose Gastspiel von Liz Truss als Premierministerin, für weitere Verunsicherung.
Dennoch konnte sich der lokale Aktienmarkt im internationalen Vergleich erstaunlich solide halten: Während Indizes wie der S&P 500 deutlich an Terrain einbüssten, hat der britische Leitindex FTSE 100 das vergangene Jahr praktisch unverändert abgeschlossen. Ihm kam zugute, dass Energie- und Rohstoffunternehmen, die darin vergleichsweise prominent vertreten sind, tendenziell zu den Gewinnern zählten.
Trotz der erfreulichen Kursentwicklung bleibt der Bewertungsabschlag des MSCI UK (United Kingdom), der in etwa mit dem FTSE 100 gleichzusetzen ist, gegenüber dem globalen Aktienindex gross: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (P/E) – basierend auf dem erwarteten Überschuss der kommenden zwölf Monate – notiert rund 40% unter demjenigen des MSCI World und damit mehr als zwei Standardabweichungen unter dem langjährigen Durchschnitt (Median).
Dieser Abschlag ist einer der Hauptgründe, weshalb die Analysten von JPMorgan den britischen Aktienmarkt für das neue Jahr zu den vielversprechenderen Börsenplätzen zählen. Allerdings sollte tendenziell auf die grossen, international agierenden Konzerne im FTSE 100 fokussiert und sollten die kleineren, binnenmarktorientierten Unternehmen im FTSE 250 gemieden werden.
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