
Einschätzung von Rainer Weihofen um 7.45 Uhr
Der Intralogistiker meldet erneut einen Umsatzrekord und erwartet einen leichten Zuwachs bei Betriebsgewinn und der zugehörigen Marge. Er war mit einem dicken Auftragspolster in das Geschäftsjahr 2022 gestartet, das im Laufe des Jahres abgearbeitet werden konnte, da sich die Lieferketten stabilisiert haben. Auch grössere Projekte konnten abgeschlossen werden. Das sind gute Nachrichten, denn die Kunden haben offenbar kaum Aufträge storniert. Die weniger gute Nachricht ist der schleppende Auftragseingang. So erreichte das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book to Bill Ratio) im abgelaufenen Geschäftsjahr nur 0,86, nach 1,23 im Vorjahr. Der Vergleich ist allerdings nicht ganz fair, denn 2021 war wegen pandemiebedingter Nachholeffekte und des Aufbaus von Lagerbeständen vonseiten der Kunden alles andere als normal, und 2022 sorgte der Krieg in der Ukraine für zusätzliche Verwerfungen. In den von globalen Krisen ungestörten Jahren waren Umsatz und Auftragseingang jeweils ungefähr gleich gross. Nun startet Interroll also mit einem vergleichsweise dünnen Auftragspolster ins neue Geschäftsjahr. Das Management ist wie immer vorsichtig optimistisch, denn die fundamentalen Markttreiber seien intakt. Da das Unternehmen in der Vergangenheit jede Krise gut gemeistert hat, sollten Anleger den Optimismus ebenfalls bewahren.
Einschätzung zu den Umsatzzahlen – Mehr Umsatz und weniger Aufträge für Interroll
Der Lagerlogistikspezialist startet mit dünnem Auftragspolster und vorsichtigem Optimismus ins neue Geschäftsjahr.