
Einschätzung von Sylviane Chassot um 10.30 Uhr
Willkommen zurück in der Realität bei Meyer Burger. In wenigen Tagen wird der Solarenergiespezialist einmal mehr rote Zahlen vorlegen. Dennoch übersteigt die Marktkapitalisierung des Unternehmens derzeit die Marke von 2 Mrd. Fr. Die Bewertung gründet allein auf der Hoffnung, dass die Pläne zum Ausbau der Solarmodulproduktion zum Fliegen kommen. Meyer Burger investiert grosse Summen in den Kapazitätsausbau, von Gigawatt ist stets die Rede. Die Realität sieht leider nach wie vor anders aus. 2022 liefen Module mit insgesamt 321 Megawatt vom Band – weniger, als ursprünglich angepeilt worden war, und zu wenig, um die laufenden Kosten zu decken. Nun schraubt das Unternehmen auch die Ziele für 2023 bereits zurück. Dass der Ebitda per Ende des laufenden Geschäftsjahres positiv sein soll, ist kein Trost. Bereits an der ausserordentlichen Generalversammlung im Oktober, an der die Aktionäre dem Unternehmen in einer Kapitalerhöhung weitere 250 Mio. Fr. zugesprochen hatten, sagte CEO Gunter Erfurt, man wolle Ende 2022 auf Stufe Ebitda profitabel sein. Allerdings wollte er sich damals nicht auf eine ganze Periode festlegen, in der ein positiver Ebitda erzielt werden soll, sondern wollte die Aussage als Momentaufnahme verstanden wissen. Offen bleibt nach den jüngsten Neuigkeiten einmal mehr die Frage: Was kommt als Nächstes? Anleger sollten sich von den Valoren trennen, bevor die nächste Kapitalerhöhung kommt. Das Risiko, dass bei der Ausführung der ehrgeizigen Pläne weitere Rückschläge folgen, ist bei Meyer Burger zu gross.
Ersteinschätzung zum neuen Produktionsziel – Meyer Burger krebst zurück
Das Solarunternehmen senkt das Ziel für die Solarzellenproduktion im laufenden Jahr.